Beizeiten verlassen wir am Morgen den RV Platz am Hobuck Beach, man konnte hier über Nacht stehen, mehr aber auch nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir auf Annehmlichkeiten keinerlei Wert legen, aber ein schöner NF-Campground wird von uns allemal vorgezogen. So sind wir bereits kurz nach 7 Uhr wieder „auf der Piste“ und erreichen den Rasmussen Beach an der Nordküste der Olympic Halbinsel. Wenige kennen diesen Strand, uns fallen die Seastacks unterhalb der Straße auf – da wollen wir doch mal nachschauen.

Als erstes eine Langzeitbelichtung von den ziehenden Wolken, die Sonne wird noch einen Moment brauchen, bis sie durch die Wolken bricht.
Pacific Northwest weather

Fast geschafft!
Low tide in the morning

Das war’s an dieser Stelle schon wieder mit schönem Licht.
Sea stack on Rasmussen Beach

Wir fahren weiter zu den Sol Duc Falls. Diese sind bei weitem nicht so menschenleer wie wir es in den letzten Tagen gewöhnt waren, aber wenn man nur lange genug an einem Platz bleibt, gibt es immer wieder Zeiten, wo grad kein Mensch da ist.

Als erstes das übliche „must do“ von der Brücke über dem Sol Duc River
Sol Duc Falls

Jetzt mal aus der anderen Richtung, auf Höhe der Fallkante
Sol Duc Falls

Sol Duc Falls

Aber auch in direkter Umgebung der Wasserfälle hat der Wald viel zu bieten.
Temperate rain forest

Hatten wir schon erwähnt, dass temperierter Regenwald toll ist?
Temperate rain forest

Da der Wetterbericht für den Abend beste Bedingungen für die Hurricane Ridge vorhersagt, gönnen wir uns nur eine kurze Kaffeepause auf dem von uns gewählten Campground Heart O’the Hills. Dieser gefällt uns außerordentlich gut mit seinen hohen Bäumen. Zum Montagnachmittag haben wir die freie Wahl des Stellplatzes. Im Nachhinein betrachtet, hätten wir wohl auf diesen Platz verzichtet und wären auf der Hurricane Ridge geblieben. So hätten wir aber einen schönen Platz verpasst.

Kurze Pause
Heart O' the Hills Campground

Auf der Hurricane Ridge angekommen, warten schon die Schwarzschwanzhirsche auf uns. Eigentlich versuchen wir der Tiere wegen immer Abstand zu ihnen zu halten. Dies ist uns hier nicht wirklich gelungen ;=)

Junge Schwarzschwanzhirschkuh auf der Hurrican Ridge

Wir nehmen Platz in der ersten Reihe und beobachten die untergehende Sonne und das sich verändernde Licht. Die Sicht ist so gut, dass wir bis Victoria auf Vancouver Island blicken können.
View from Hurricane Ridge to Vancouver Island

Wir können dieses Schauspiel fast ohne andere Menschen betrachten.
Hurricane Ridge sunset

„Klick!“
Hurricane Ridge sunset

Burning sky
Hurricane Ridge after sunset

Nun ist der Tag schon ziemlich fortgeschritten und auch bei uns meldet sich ab und zu einmal der Magen. Im Gegensatz zu unseren üblichen Gewohnheiten stellt sich heute einmal Eva an den Herd. In der Zwischenzeit baut Jens draußen schonmal alles auf um den Sternenhimmel zu fotografieren.

Nach dem Essen haben wir aber erstmal die Chance, durch ein wirklich großes Spiegelteleskop den Himmel zu betrachten. Ein Ranger bereitet sich auf seinen nächtlichen Vortrag zum Sternenhimmel vor und so können wir schonmal exklusiv den Himmel betrachten. Er zeigt uns den Mond und die Venus und wenig später erscheint auch der Saturn am Firmament. Wir können durch das Teleskop die Ringe und die Monde zählen – wirklich beeindruckend!

Mittlerweile ist es wirklich dunkel, der Ranger hat inzwischen sein Publikum gefunden und wir kümmern uns wieder um uns selbst und die Milchstraße.
Milky Way above Olympic Mountains
Milky Way above Olympic Mountains

So langsam macht sich bei uns nun die Müdigkeit breit. Wir verlassen die Hurricane Ridge ohne Licht um die Sterngucker nicht zu stören und finden uns kurz darauf auf unserer Campsite wieder. Zu unserem Glück ist zur Zeit das Lagerfeuer auf der ganzen Olympic Halbinsel verboten, sonst würden wir wohl nie ins Bett kommen.

Schnell werden noch die ersten Bilder gesichtet und ein wenig im Buch gelesen. Der abschließende Blick gilt unserer Wetter-App. So beschließen wir morgen nicht nach Vancouver Island überzusetzen. Dort soll es in den nächsten Tagen regnen. Die Langzeitprognose für die nächste Woche sieht aber gut aus. Unser Weg wird uns morgen nach Seattle und dann in die North Cascades führen.

Dann ist es endlich Zeit fürs Bett.