Provençialische Farben
Endlich gibt es ein neues Thema, der Sommerurlaub ist schon wieder viel zu lang vorbei. Die geneigte LeserIn denkt vielleicht: „Ah, das blasse Violett des Lavendels, das Azurblau des Mittelmeers, das satte Grün des Thymians oder vielleicht auch der stahlblaue Himmel während des Mistrals“… Nein, weit gefehlt, wir sind nicht in den Sümpfen der Carmarque, nicht an der Côte d’Azur, auch nicht in den Hautes-Alpes. Die Farben, die wir suchen, heißen Flavonolgelb oder Anthocyaninrot oder jede beliebige Nuance dazwischen. Bitte was? Na gut, einfacher ausgedrückt: Wir suchen Herbstfarben auf der anderen Seite des Atlantiks. Den Indian Summer wollen wir sehen, so häufig hat man als Lehrerin bzw. Ehemann derselben diese Chance nicht. Die Sommerferien sind dann längst vorbei und die Herbstferien haben noch nicht angefangen. Dieses Jahr passt es aber, die Herbstferien finden ungewöhnlich zeitig statt.
Soviel zum Thema „Farben“. Was hat das jetzt aber mit „Provence“ zu tun? Nichts, bzw. nicht viel. Gemeint sind die atlantischen Provinzen Kanadas. Für alle reicht die Zeit nicht: Labrador und Newfoundland überfliegen wir nur während der Anreise und das französischsprachige Quebec liegt nördlicher auf der anderen Seite des großen Sankt-Lorenz-Stromes. Wir beschränken uns auf das Land der Akadier, der Exilbretonen, der Loyalisten und der Neukelten – auf New Brunswick, auf Nova Scotia und eventuell Prince Edward Island.
Kanadas atlantische Provinzen
Wenn wir im Vorfeld gefragten wurden, wohin wir reisen würden, antworteten wir wahrheitsgemäß: „Nach Nova Scotia“. Die fast identische Reaktion war immer: „Wohin?“. So bekannt scheint der kanadische Osten dann nicht zu sein. Bei Indian Summer denken dann die meisten an die US-Bundesstaaten Maine und Vermont, oder in Kanada an Ontario. Für den Herbst bestimmt toll, auch diese Regionen standen auf unserer Liste, verloren aber gegen Nova Scotia, die Gründe waren vielfältig: Kein passendes Wohnmobil, kein Flug zum passenden Termin und – ganz wichtig: Keine Bay of Fundy und kein Cabot Trail. Dazu aber die nächsten Tage hoffentlich mehr.
Indian Summer also – in Atlantik-Kanada. Hätte man doch gleich so schreiben können, wäre doch viel einfacher. Klar, aber dann hätte dieser Blogbeitrag nur einen Titel und keinen Text. Viele Bilder gibts es (noch) nicht, so interessant ist eine Flugzeugkabine nicht.
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