Heute waren wir tatsächlich das erste Mal in diesem Urlaub frühstücken, so richtig amerikanisch, obwohl wir ja in Kanada sind. Das muss dann auch mal sein. Danach gab’s eine kleine Einkaufsrunde im Supermarkt, im Weinladen und in der ortsansässigen Boulangerie. Wir wollten ja auf alles vorbereitet sein, wenn wir wegen Philippe irgendwo rumstehen müssen um den Sturm auszusitzen. Die Boulangerie war das örtliche Highlight, wir mussten richtig lang anstehen. Vor uns wurde tütenweise Brot aus dem Laden geschleppt, ich hoffe jetzt einfach mal, dass liegt an Thanksgiving und ist nicht das normale Einkaufsverhalten der Kanadier. Wir sind dann mit einem einzelnen Baguette aus der Bäckerei gegangen, das war ein recht merkwürdiger Anblick zwischen all den anderen Menschen. Dafür wartete vor der Tür das größte Auto auf uns 😉

Den Tag haben wir mit einer Rundfahrt durch den wunderschönen Cape Breton Highland National Park verbracht. Alle paar Kilometer kam ein Fotostopp, zwischendurch gab es wunderschön gefärbte Bäume, überhaupt gab es Wald soweit das Auge blicken konnte. Und Aussichtspunkte mit schicken Erklärungen können die Kanadier auch ausgesprochen gut. Auf diese Weise haben wir den sonnigen Tag wirklich perfekt genutzt, wollten wir doch zum Einsetzen von Sturm und Regen auf einem Campground stehen.

Ein Teil unseres Weges führte uns ganz in den Norden zum Meat Cove Campground. Dieser wäre eigentlich die erste Wahl gewesen, aber da fürchteten wir uns doch ein wenig vor dem angesagten Sturm und unserer Angriffsfläche am Wohnmobil. Am Ende gab es auf dem Platz nicht mal was zum Essen für uns, da es am hochgelobten Imbissstand zwar Lobster Rolls, aber keine Seafood Chowder mehr gab.

Sind wir halt unverrichteter Dinge, aber mit sehr schönen Fotos im Gepäck wieder weggefahren. Wir kannten schon den nächsten Platz, an dem wenigstens einer von uns auf seine Kosten kommen sollte. Am Hideaway Campground werden nämlich Austern gezüchtet. Und da konnte Jens nicht vorbeifahren, ohne diese zu kosten. Er fand sie ganz gut, aber ihnen fehlte nach seiner Aussage ein bißchen der Geschmack des Meeres – ist halt nicht die Bretagne, sondern „nur“ Cape Breton 😉

Weiter ging’s zum nächsten Aussichtspunkt am Meer und als wir das so rumsaßen und mal wieder das Wetter checkten, stellten wir fest, das der Hurrikane verschwunden war. Da hat wohl Philippe an Kraft verloren. Umso besser!

So konnten wir nun ganz entspannt unseren Stellplatz für diese Nacht nach den Gesichtspunkten von Schönheit und nicht in erster Linie nach Sicherheit auswählen. Im Nationalpark fanden wir diesen dann und haben uns mal vorsichtshalber keinen Platz unter einem Baum geben lassen. Wieder erwarten konnten wir uns also doch noch ans Lagerfeuer setzen und hinein starren. Das Feuer ist mittlerweile aus, dafür hat auf unserem Herd ein Knoblauchhähnchen vor sich hingekocht, statt in Cidre garte es in Cider und ist nun fertig.

Und ganz „by the way“ muss ich mal verkünden, dass Kanada ein hervorragendes Land zum Würfeln ist. Ich gewinne – und zwar immerzu 🙂

Eva

Sie schreibt und selten fotografiert sie auch.

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