Heute klingelte erstmalig in diesem Urlaub der Wecker, da wir unsere Fähre nach Saint John in New Brunswick keinesfalls verpassen wollten. Aber, Überraschung, wir waren schon wach 🙂 Ich zumindest halte mich an das Gesetz, dass pro Tag eine Stunde Jetlag aufgeholt wird. Dann habe ich es ja morgen geschafft. Da wir auf unserem Zeltplatz einen Stromanschluss haben, wurde auch der Toaster nun endlich aus seinem „Herbstschlaf“ erweckt. Die dazugehörige Steckdose gab es (nach einigem Suchen) im Schrank direkt neben ihm (die sind schon clever, die Kanadier 😉 ) und die ersten Sauerteig-Toasties konnten zubereitet und verzehrt werden. Brot gibt es in Deutschland auf jeden Fall besseres, aber wir wollen mal nicht meckern.

Vor der Abfahrt blieb noch Zeit fürs erste Dumping-Abenteuer, aber da hat sich in den letzten 8 Jahren nichts geändert – Schlauch rausholen, anschließen, erst den Hebel fürs Black-Water ziehen, dann mit Grey-Water nachspülen.

Wenige Minuten später waren wir am Fährterminal und ein gutes Stündchen später auf dem Außendeck der Fähre. Vorher hatten uns viele freundliche Mitarbeiter:innen den Weg vom Auto nach oben gewiesen. So viel Personal habe ich auf europäischen Fähren noch nie erlebt und diese hier fährt nur zwei Stunden. Es gibt sogar ein Entertainment-Programm an Bord 😳.

Nach reichlich zwei Stunden haben wir den Hafen von Saint John erreicht. Ich habe heute gelernt, dass dies die älteste kanadische Stadt ist und das Saint niemals abgekürzt wird, damit es nicht mit St. John‘s auf Neufundland verwechselt wird. In Saint John waren wir erst einmal eine ziemliche Zeit lang mit der Parkplatzsuche beschäftigt, entweder waren es Plätze für Permitholder oder sie waren für unser Gefährt zu klein. Vor einem Sportcenter wollten wir schon frustriert davon fahren, als uns einer der Arbeiter vor Ort hinterherkam und erklärte, dass wir gern bleiben könnten, da gerade kein Spiel stattfinde. Yippieh!

Dann machten wir einen kleinen Stadtrundgang mit dem Ziel der Markthalle. Was bin ich froh, dass ich mittlerweile meine Orthese für so etwas habe. Obwohl ich im Urlaub wesentlich weniger Beschwerden mit meinem Knie habe, könnte ich in der Stadt keine 100 Meter laufen, hätte ich nicht dieses „Wunderding“.

Die Markthalle war nicht schlecht, aber doch nicht so belebt, wie wir uns das vorgestellt hatten. So suchten wir uns dann etwas weiter ein Restaurant, die „Uptown Eatery“. Dazu muss man wissen, dass in Saint John Downtown Uptown ist – ins Zentrum geht’s immer nach oben. Eine der wie immer rechtwinklig verlaufenden Straßen ist sogar die steilste ihrer Art in ganz Kanada. Das würde man so in den eher flachen atlantischen Provinzen gar nicht vermuten.

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