Die NichtschachspielerIn hält dies vielleicht für einen raffinierten Zug, der Strickunkundige (hier bleibe ich absichtlich bei der maskulinen Form) hält es eventuell für eine Strickanleitung – beides ist falsch.

„D6“ war die uns gestern auf dem Campground am Mjøsa zugewiesene Parzelle. Ja, die hatten wir nicht einmal selbst ausgesucht, wahrscheinlich gehörte dieser „Service“ bei dem Preis einfach dazu. Die „137“ ist unser Stellplatz des heutigen Campgrounds etwas südlich von Strömstad an der Schärenküste – Norwegen haben wir also inzwischen verlassen. Und „Carado“ ist der Hersteller unseres WoMos, eine Billigmarke von Hymer und ich schreibe hier ganz bewusst „billig“ und nicht preiswert. Die gesparten Tagesmietkosten gegenüber unserem letzten Gefährt, mit welchen wir in Island waren, hätten wir gern draufgelegt, konnten wir aber gar nicht, da waren wir voriges Jahr zu spät. Wir lernen aber daraus und haben das Motto „Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub“ erweitert in „Im Urlaub ist vor dem Urlaub“ und für die nächste Reise in Europa schon unser Wunschmobil gesichert.

Aber noch einmal zurück nach Norwegen und zum Stricken: Ein Paar Socken sind fertig! Das sind jetzt originale norwegische Socken, aus Wolle, die in Norwegen gekauft wurde (aber in Schweden hergestellt 🙁 ) und komplett in Norwegen verarbeitet, hauptsächlich rechtssitzend auf den langen Fahrten der letzten beiden Tage. Kurz vor der Riksgrense zu Schweden waren sie fertig. Das nächste Paar ist schon in Arbeit, ich bin mir aber sicher, dass es kein schwedisches Produkt mehr wird.

Die Fahrt auf der inzwischen vollständig als zweispurige Autobahn ausgebauten Strecke vom Mjøsasee bis Oslo und dann weiter hierher ging schnell. Oslo haben wir dieses Mal ausgespart, dort fiel gerade soviel Regen, wie für uns in den letzten vier Wochen zusammen nicht. Kurz hinter Oslo hörte der Regen aber auf und wir fuhren (mal wieder) in den blauen Himmel. Strömstad gleich hinter der Grenze war schnell erreicht und Eva hatte dort einen wirklich schönen Campground herausgesucht. Derlei gibt es hier in den Schären viele, aber die meisten riesengroß, mit viel Infrastruktur und so gar nicht unser Ding. Diesen hier findet man nur, wenn man es weiß, eine Ausschilderung gibt es nicht. Die Rezeption ist nur 1 Stunde am Abend zum Bezahlen besetzt und der Rest ist Selbstverwaltung der Gäste – genau unser Ding.


Nach einer Weile „in-die-Schären-glotzen“ haben wir dann unsere motorisierten Esel gesattelt und sind nach Strömstad gefahren. Wir haben das Timing mit dem Wetter ja in diesem Urlaub ziemlich perfektioniert: Wo wir sind, ist es schön und wenn wir weg sind, ist dann das schöne Wetter wieder vorbei. Aber heute haben wir das noch ein wenig exakter gemacht: Wir hatten wirklich keine Minute zu früh unsere Fahrräder angeschlossen und uns an einen überdachten Platz im Restaurant gesetzt, als ein Gewitter herunterfuhr und mit kräftigem Regen alle Farbe aus der Welt zu waschen schien. (Nein, die folgenden Bilder sind nicht scharz/weiß)

Genauso schnell, wie das Gewitter kam, war es wieder weg und der Himmel wieder blau. Das war ja auch folgerichtig: Wir waren mit dem Essen fertig und wollten zurück auf unseren Campground. Unterwegs beobachteten wir noch einen Reiher an einer der hier wirklich zahlreichen Uferlinien.

Am Campground angekommen setzten wir uns noch ein bisschen ans Wasser, bis dann die Sonne hinter den Bäumen verschwand und zogen uns dann vor den hier zahlreich vorkommenden sechsbeinigen, ausschließlich weiblichen Rüsseltieren nach drinnen zurück.

Jens

Er fotografiert und manchmal schreibt er auch.

1 Antwort

  1. Eltern sagt:

    Schön das ihr am Sonntag wieder da seid. Aber schade das wir nun am späten Abend nichts mehr zu lesen haben.

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