Wenn ja, dann möchte ich mehr davon bestellen! Wie am Abend am Leuchtturm schon vermutet und von Wetterapps bestätigt, begrüßte uns auch heute Morgen die Sonne. Was für ein Aufwachen das doch gleich mal war.

Für den heutigen Tag hatten wir uns entsprechend auch gleich mal ein paar Outdoor-Aktivitäten vorgenommen. Ein bisschen wehmütig verließen wir den Platz am Leuchtturm, machten damit aber auch Platz für neue Touristen. Ein paar Meilen weiter mussten wir dann noch einmal stehenbleiben, da die Landschaft einfach zu schön aussah. Aus dem kurzen Stopp zum Schafe und Wiese und Meer fotografieren, wurde ein Zwischenstopp zum Arbeiten. Aber wenn nicht in dieser Umgebung, wo dann?

Damit wir uns mit unserem doch recht großen Gefährt nicht bis in die hintersten Ecken der Insel fortbewegen müssen, hatten wir uns überlegt, in der Nähe der Talisker Destillerie zu parken und die Räder zu nehmen. Wir konnten einen Tagesparkplatz ergattern und zahlten dafür auch gern die 5 Pfund. Dann schwangen wir uns auf unsere Räder und radelten los Richtung Fairy Pools.

Dabei ging es zum einen ziemlich bergauf und bergab, auch mussten wir ständig an irgendwelchen Ausweichstellen auf entgegenkommende Autos warten und nach ein paar Meilen auf dem Rad stellte ich fest, dass ich die Bandage an meinem Knie vergessen hatte. Was für ein Schxxx! Auf der anderen Seite zeugte es davon, dass dieses zur Zeit wenig schmerzte. Naja, war jetzt nicht zu ändern, Augen zu und durch.

Nach ca. 9 km kamen wir an den Fairy Pools an und ich hatte mal wieder einen „Aha, so sieht also ein kurzer Weg aus – Moment“. Vor mir lag vielleicht ein knapper Kilometer, klingt jetzt erst mal nicht so viel, begann aber mit einem ziemlich steilen Abstieg, mäanderte dann so vor sich hin und um zu den Pools zu gelangen, musste man wieder nach oben steigen. Und das alles ohne Bandage 😳 Aber egal, jetzt war ich einmal hier. Ich schickte Jens los und ging dann in einem gemütlichen Tempo los, so dass ich es auch schaffen konnte. Ich habe Jens tatsächlich auch erreicht und konnte von meinem eroberten Stein aus beobachten, wie vieeeele Menschen erstens den Weg beschritten und zweitens dann auch in den Pools badeten. Was für ein schönes Wetter und es hielt erfreulicherweise auch viel länger als gedacht.

Unser Plan war nun, dass Jens dann wieder schnell zurückläuft, sich das Fahrrad schnappt und zusammen mit dem Fahrrad und dem Wohnmobil hierher kommt um mich abzuholen. Ich hatte ja keine Bandage! Vorher wollte Jens nur mal kurz noch ein bisschen weiter laufen und mal gucken…

Nachdem ich noch ewig auf meinem Stein rumsaß, fasste ich irgendwann den Entschluss, ich könnte doch schon mal langsam zurückwandern, Jens würde hoffentlich denken, dass ich bei den Rädern zu finden sei. Mein Knie hatte also irgendwie ein Einsehen und brachte mich peu à peu wieder zum Ausgangspunkt. Irgendwann war auch Jens in der Ferne zu sehen und nach unzähligen Fotounterbrechungen auch bei mir angekommen.

Fairy Pools

Mittlerweile hatte ich auch entschieden, den Rückweg per Rad anzutreten, irgendwie würde ich das erste wirklich steile Straßenstück schon schaffen. Und wer sagt‘s denn, alles hat prima geklappt!

In Talisker angekommen, sind wir dann auf direktem Weg in die Destille gefahren, haben uns gefreut, dass es Probierfläschchen und anderen Plunder gab, zugeschlagen und danach ein Café gesucht, indem wir auch noch hervorragende Sandwiches bekamen. Auf dem kurzen Weg dahin hatte ich auch noch ein Austern-Restaurant entdeckt, welches wir dann auch noch aufsuchten. So konnte Jens seine Austern- Erfahrungen erweitern und ich mal wieder ein entsprechendes Foto machen 😉

Dann allerdings hatten wir das unbedingte Bedürfnis, uns auf den Weg zum Campground zu machen. Diesen hatten wir gestern schon in weiser Voraussicht gebucht, eine gute Entscheidung, wie die wieder wegfahrenden Wohnmobile bezeugten. Wir bekamen einen wirklich schönen Platz ganz am Ende des Campingplatzes und setzten uns vor unser Wohnmobil, um das schöne Wetter auszunutzen.

Ich hatte ganz in der Nähe ein Restaurant aufgetan und da man dort nur bis zwei Stunden im Voraus reservieren konnte, machten wir uns gleich mal auf den Weg. Und auch da hatten wir heute richtiges Glück. Nach einer kurzen Wartezeit bekamen wir einen Tisch und konnten am Ende dieses sonnigen Tages auch noch ein leckeres Menü genießen.

Zurück am Womo konnten wir tatsächlich immer noch draußen sitzen, jetzt kam auch erstmals unser Wundergerät zur Mückenabwehr zum Einsatz und zumindest bilden wir uns eine Wirkung ein 🙂 Kurze Zeit später begann dann der Sonnenuntergang mit einem unvergleichlichen Farbenspiel. Eigentlich konnte man seine Augen gar nicht vom Horizont lösen, aber irgendwann forderte tatsächlich der Tag seinen Tribut und ich zwang mich zur Augenpflege.

Wir hatten den Sommer in Schottland erlebt…

Eva

Sie schreibt und selten fotografiert sie auch.