Der allerletzte Morgen in Kalifornien begrüßt uns mit einem sehr stilvollen Sonnenaufgang über dem Meer. Dazu mussten wir uns nicht mal den Wecker stellen, wir sind einfach so wach geworden. Und glücklicherweise hatten wir uns auf dem Malibu Beach RV ja auch eine Site in allerallererster Reihe gegönnt, so dass wir direkt aus dem Bett ebenjenen Sonnenaufgang auch fotografieren konnten.

Dann haben wir noch ein bisschen vor uns hingetrödelt, haben die Dusche nochmals ausgiebig genutzt und danach wurde alles im Auto fertig verräumt, gesäubert, entleert, entsorgt und abgabebereit gemacht.

Als dies alles zu unserer Zufriedenheit geschehen war (wie die Zufriedenheit bei roadsurfer sein wird, wissen wir zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht), fuhren wir zu unserem letzten amerikanischen Frühstück. Dazu hatte ich ein Restaurant ausgewählt, das eine interessante Speisekarte hatte. Zwischendurch mussten wir aber auch noch einen Stopp am Meer machen, um wenigstens mit unseren Füßen die Temperatur des Pazifiks zu testen. Und so hatten wir an unserem letzten Morgen erst einen kühlen und dann einen kulinarisch wirklich guten Start in den Tag. Für mich gab es ein leckeres Shakshuka und Jens bekam mexikanische Eier in einem lustig geformten Taco.

Der Rest der Zeit in L.A. war davon geprägt, durch die samstägliche Rushhour zu diffundieren, DEF (bei uns als AdBlue bekannt) zu besorgen und ins Auto zu füllen. Die wesentlich größere Herausforderung war es, eine Tankstelle zu finden, die wenigstens eine unserer Kreditkarten nahm und uns dafür Diesel verkaufte. So konnten wir auch noch ein bisschen Zeit vertrullern. 

Eine halbe Stunde „zu zeitig“ waren wir dann bei roadsurfer und da gab es tatsächlich einen jungen Mann, der zu diesem Zeitpunkt damit beschäftigt war, ein anderes Auto zu reinigen. Dieser kam sofort zu uns und checkte unser Auto und was soll ich sagen: Er brauchte für den Vorgang ca. 7 Minuten und war auch zufrieden mit dem, was er vorfand. So hatten wir innerhalb einer Viertelstunde eine Mail, dass unsere Kaution wieder freigegeben war. Bei anderen WoMo-Rückgaben dauert sowas schon gern mal eine halbe Stunde und wird auch gründlicher gemacht. So wird wohl leider der nächste Mieter dieses Fahrzeuges auch ohne Verdunklung der vorderen Fenster, mit einem kaputten Campingstuhl und einem lecken Wassertank auf Reisen gehen. Ob der dann herausfindet, ob und wie die Standheizung funktioniert, steht in den Sternen. Aber gut, unser Hauptanliegen, dass uns das Auto an abgelegene Stellen über schwierig zu fahrende Straßen bringt, hat es erfüllt. Dadurch konnten wir die Landschaft zum Teil eben auch ganz allein erleben. Über die Innenausstattung hüllen wir den Mantel des Schweigens. Glücklicherweise hatten wir unsere Kuscheldecken von zu Hause mitgenommen, Topf und Pfanne und auch Gläser und Tassen nachgekauft. Mit dem Topf haben wir unsere Zeltnachbarn im Joshua Tree glücklich gemacht und der Rest zieht bei uns zu Hause ein (wahrscheinlich nur vorübergehend, wenn ich mir die Qualität der Pfanne in Erinnerung rufe).

Blieb uns am Ende nur noch, uns ein Uber zu rufen. Darin sind wir nun beim zweiten Mal schon echte Profis und es hat auch nur 8 Minuten gedauert, bis es da war. Das Abgeben der Koffer und die Sicherheitsprozedur verliefen schnell und problemlos und nun sitzen wir hier auf diesem großen Flughafen und schlagen uns die nächsten drei Stunden um die Ohren. Wenn wir ankommen, ist es zu Hause Sonntagabend, für uns gerade mal 11 Uhr. Mal sehen, wie wir uns in der Woche zurecht finden. Auf zwei Sachen freue ich mich aber sehr: unsere Dusche und unser Bett. Die Amerikaner freuen sich auf Halloween, die Kürbisdichte hat die letzten Tage extrem zugenommen.

Eva

Sie schreibt und immer häufiger fotografiert sie auch.