Die letzte Nacht fühlte sich an als hätten wir in der Sauna übernachtet. Obwohl wir die Heizung unseres Wissens und auch gut sichtbar auf Frostschutz gestellt hatten und die beiden Fenster soweit wie möglich (und das ist in Island leider nicht besonders weit) öffneten, heizte diese lustig vor sich hin und zwar auf Höchsttemperatur. Gut gar verließen wir heute Morgen das Zimmer und suchten Zuflucht im Frühstücksraum. Das Frühstück war lecker und von draußen blinzelte uns alsbald auch schon die Sonne entgegen. So nutzten wir die Zeit bis zum Check out nicht komplett aus, sondern fuhren dann beizeiten los.
Jens wollte gern mal in das Tal, welches von Akureyri gen Süden führt und da uns ja kein Schnee im Weg war, fuhren wir, bis die Straße in eine Schotterpiste überging. Darauf hatten wir dann doch keine Lust. Auf dem Rückweg gab’s noch den ein oder anderen Stopp an Brücken zum Zwecke des Fotografierens und so fanden wir uns nach anderthalb Stunden wieder in der Stadt ein, aus der wir nach dem Frühstück losgefahren waren.
Jetzt kam hier der erste Tankstopp der Reise und wir verzweifelten wie immer beim ersten Mal an den Möglichkeiten der Rabbatierung. Dann halt nicht! Im Anschluss kauften wir noch Kuchen beim Bäcker, den wir gestern schon heimsuchten und machten uns auf den Weg in die alte Welthauptstadt des Herings, nach Siglufjörður.
Da das Wetter so viel besser als vorhergesagt war, kam unser erster Halt schon in Dalvík. Dort besuchten wir zuerst das Kaffihûs Bakkabrædra. Dort gab es ein fantastisches Suppen-Menu mit selbstgebackenem Brot, Salat und Kaffee. Nach dieser Stärkung fuhren wir noch zum Hafen. Das ganze spielte sich immer mit sehr wenigen bis keinen Menschen ab.
Dann ging es weiter durch diverse Tunnel. Die nördlichste Stadt Islands, Siglufjörður, ließen wir erst einmal „links liegen“ und fuhren noch ein bisschen weiter bis zum Leuchtturm Sau∂anesvíti. Kaum hatten wir an diesem nach Grönland Ausschau gehalten – was man von hier ganz bestimmt nicht sieht, ganz allein ein paar Fotos gemacht, standen plötzlich zwei Autos neben uns und eine kleine Meute Menschen bevölkerte unsere Idylle. Da mussten wir dann doch mal wieder wegfahren.
In unserem Hotel für den heutigen Tag, das dort steht, wo noch in den 1970ern Fässer mit Salzheringen aufgetürmt wurden, konnten wir dann schon beizeiten einchecken und nach einer Runde Sport im „Fernsehen“ machten wir uns dann auf eine Runde durch den Ort. Der Hering ist seit nunmehr 70 Jahren nicht mehr da und wir stellen fest, dass hier im Norden doch seeeehr wenige touristische Menschen unterwegs sind. Jens kann sich erinnern, dass ich auf unserer Sommerreise 2021 hier oben mal sagte, dass hier wohl immer Lockdown sei 😁. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Zurück im Hotel haben wir uns erst in den Hotpot und dann mit einem Glas Wein an den Kamin gesetzt, bevor wir den Weg ins Hostel antraten. Dort wollten wir zu Abend essen, da die Bewertungen des Abendessens in unserem Hotel sich in Grenzen hielten. Wenn wir schon viel Geld fürs Essen ausgeben, soll es wenigsten schmecken. Das hat es dann aber auch. Wir haben in einem Restaurant richtig gut marokkanisch gegessen, zwei leckere Tajinen und einen herrlichen Orangensalat. Das Wetter passt ja fast schon ein bisschen 😉.
Den Rückweg legten wir dann tatsächlich im angekündigten Regen zurück, zum Glück war der Weg ja nicht allzu weit. Die Aussicht auf eine kühlere Nacht ist gegeben, hoffen wir morgen auf das vorhergesagte sonnige Wetter.