Mitten in der Nacht werde ich wach, weil unser Auto hin und her schaukelt. Der bereits für gestern vorhergesagte starke Wind hatte nun auch den Joshua Tree NP erreicht. Zum Glück mit einigermaßen Verspätung, so dass wir gestern Abend noch unser restliches Feuerholz verbrennen konnten.

Der Wecker klingelte heute 6 Uhr und zu meinem großen Erstaunen kam von meiner linken Seite nur der Kommentar, es sei zu windig. Nun hätte ich einmal beim Sonnenaufgang liegenbleiben können und dann so was 🥺

Eine Stunde später machten wir uns dann auf den Weg, gestern hatten wir schon mal angefangen zu packen und heute wartete irgendwo auf der Strecke eine Autowäsche auf unser Gefährt. Es sah doch tatsächlich so rot aus, dass wir es nicht verantworten wollten, es in diesem Zustand zu übergeben. Der erste Stopp war eine Family Restaurant, damit wir ein Frühstück bekamen. Danach näherten wir uns L.A. und eigentlich war es ab dann am Straßenrand furchtbar. Es war zum einen ausgesprochen schmutzig, aber es reihte sich auch Einkaufszentrum an Einkaufszentrum, Outlet an Outlet. Ich sehnte mich gleich mal nach der Einsamkeit der Nationalparks und schäme mich dafür, dass ich es dort manchmal überlaufen fand.

Unser Stopp in Los Angeles war am Hollywood Boulevard, genauer gesagt am Walk of Fame. Ich war mir nicht ganz sicher, warum wir hierher fuhren, aber Jens meinte, ich hätte nach dem Buchen der Flüge gesagt, dass wir in L.A. dann auch mal dahin müssten. Was interessiert mich mein Geschwätz von vor einem Jahr? Entsprechend blieben wir nicht sehr lang auf dieser dubiosen Straße, auf der es viele Sterne von Menschen gab, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Den ein oder anderen kannten wir tatsächlich auch.

Wir hatten nun zwar sehr viel Geld fürs Parken ausgegeben, aber entschieden doch relativ schnell, dass wir den weiteren Weg nach Malibu schnell antreten wollten. Im Ohr hatte ich immer noch die Stewardess vom Flug Dresden-München, die uns nach dem etwas holprigen Start damit trösten wollte, dass wir in so eine schöne Stadt fliegen würden. Wir würden doch sicher eine Rundreise machen… Ja, haben wir, nein, nicht mit einem Bus, ganz alleine, ohne weitere Menschen und… L.A. ist ganz bestimmt nicht schön!!! Keinesfalls würde ich mir diesen Ort freiwillig zum Leben aussuchen.

Unseren Campingplatz hatten wir schon vor einer Woche gebucht, immerhin ist heute wieder Freitag und da dieser eh schon unglaublich teuer war, habe ich mich für einen Platz in der ersten Reihe entschieden, mit direktem Blick aufs Meer. Nun ist für heute Nacht auch hier starker Wind gemeldet und die Feuergefahr steht auf roter Flagge. Mal sehen, wie wir morgen über den Platz in der ersten Reihe denken.

Mittlerweile ist fast alles gepackt, der Camper ist gesäubert, wir haben in einem Restaurant das erste Mal in diesem Urlaub richtig, richtig lecker gegessen (es gab ganz viel Salat und Fisch) und nun sitzen wir hier und beobachten die Nachbarn, die ein Riiiiiesenwohnmobil haben, mit dem sie aber nicht wirklich umzugehen wissen. Jeder macht halt auf seine Weise Urlaub…

Ich freue mich tatsächlich, dass ich nur noch eine Nacht darauf verzichten muss, mich im Bett mal wieder richtig auszustrecken, wie mag es da wohl Jens gehen?

Eva

Sie schreibt und immer häufiger fotografiert sie auch.