Es wartete ein weiteres Highlight auf uns: Wir wollten den Shafer Trail fahren, einen Abstecher auf den White Rim Trail machen und dann über die Pottash Road nach Moab gelangen. Der Shafer Trail besteht aus vielen Serpentinen, aber nicht so schön asphaltiert wie in den Alpen, sondern es ist zwingend notwendig, ein 4×4-Auto zu besitzen (zumindest vorübergehend). Unmengen an Mitmenschen mieten sich zu diesem Zweck ein Off-Road-Fahrzeug in Moab und haben Spaß. Wir hatten das mit dem Mieten ja schon in L.A. erledigt und konnten somit sofort mit der Fahrt beginnen. Über das Stilfser Joch von Utah fuhren wir ganz langsam und mit vielen Stopps nach unten. Es gab einfach nach jeder Haarnadelkurve etwas anderes schönes zu sehen.
Unten angekommen, bogen wir erst einmal auf den White Rim Trail ab, eine Straße, die über 100 Meilen durch den Nationalpark immer an den Canyons des Colorado River und Green River entlang führt. Die Gesteinsschicht auf dieser Ebene ist weiß und definiert eine eigene Epoche in der Sedimentationsgeschichte. Der White Rim Trail bekam von dieser Schicht seinen Namen. Uns hat dieser Trail nur wenige Meilen bis zu einem neuerlichen Gooseneck Overlook geführt. Jens hatte dafür gestern Abend extra noch ein Permit erstanden. Hier waren wir nun tatsächlich mal ganz allein, was für ein schönes Gefühl.
Die wenigen Meilen haben uns allerdings Abstand davon nehmen lassen, jemals die ganze Strecke zu fahren (das dauert 3 Tage). Zu dem Zeitpunkt war uns auch noch nicht bewusst (bzw. konnten wir uns nicht mehr erinnern) wie anspruchsvoll die verbleibenden 40 Meilen bis Moab sein würden.
Am Ende ging mir das Geschaukel schon gehörig auf den Wecker, aber unterwegs gab es immer wieder schöne Landschaften. Nach dreieinhalb Stunden sind wir dann tatsächlich in Moab gelandet, nicht ohne vorher noch die 6000 Jahre alten Zeichnungen von einstigen Bewohnern dieses Kontinents anzuschauen.
In Moab suchten wir uns ein nettes Restaurant, um zu Mittag zu essen und schon mal die Aktivitäten der nächsten Tage zu buchen. Morgen wollen wir in den Antelope Canyon. Das geht nur geführt und wir sind sehr gespannt.
Für den Rest des Tages wartete dann mal wieder eine lange Fahrt. Über das Monument Valley, welches irgendwie ziemlich wolkenverhangen war, haben wir uns Meile um Meile nach Page vorgearbeitet. Zum Glück wurde uns am Ende des Tages auch noch eine Stunde zurückgegeben, so dass wir nicht allzu spät hier ankamen.
Nun sitzen wir 22:00 Uhr immer noch bei 25°C vor unserem Auto und sind gespannt, wie tief die Temperaturen wohl in dieser Nacht sinken werden. Die Kuscheldecken haben wir vorsichtshalber schon mal weggepackt 😉