(Lügenwetter, Lügenwetter…)
frei nach Michael Krebs
Der Blick am heutigen Morgen zuerst aus dem Fenster und dann in die Wetter-App ließ nichts Gutes erahnen. Über Nacht hatte es wohl geschneit, aber nun regnete es fleißig auf den frisch gefallenen Schnee. Was für ein Sch…wetter für unseren letzten wirklichen Fahrtag. So machten wir uns erst einmal zum Frühstück auf und entschieden, heute mal wirklich bis zur Check-out-Zeit im Hotel zu bleiben.
11:00 Uhr machten wir uns dann aber notgedrungen auf den Weg und schon wenige Meter nach Vík í Mýrdal meinte Jens, wir müssten vielleicht doch nochmal links zum Dyrhólaey abbiegen, da gerade die Sonne durchkäme. Gesagt, getan, Jens ist am Aussichtspunkt tapfer ausgestiegen, ich habe die Warterei im Auto vorgezogen. Das mache ich nicht zum ersten Mal, hier ist es irgendwie sommers wie winters windig und dadurch unangenehm.
Dann ging’s weiter und wir konnten uns während der heutigen Fahrt darauf verlassen, dass es ab und zu mal hagelte und direkt danach das allerschönste Sonnenwetter war. Das war definitiv nicht das Wetter, das uns der Wetterbericht (sowohl vedur.is als auch yr.no) vorhergesagt hatte. Andi im 1×6 meinte heute Abend, seine Beobachtung wäre, dass der isländische Wetterdienst das Wetter schlechter vorhersagen würde, damit die Menschen (vor allem die Touristen) sich nicht auf die Straße wagen. Ob dem so so ist, können wir nicht überprüfen…
Unser Weg führte uns weiter und nach bereits erwähntem Hagelschauer kamen wir zum Skógafoss, der uns bei herrlichem Sonnenschein mit Regenbogen empfing. Vorsichtshalber machten wir die Spikes ran, was keine schlechte Entscheidung war und dann machten wir ein paar Fotos (mit und ohne Menschen).
Den Abschluss bildete traditionell ein Heißgetränk im Restaurant, das sich im Laufe der letzten zehn Jahre doch sehr verändert hat. Bis zum gar nicht so weit entfernten Seljalandsfoss gab’s natürlich wieder schlechteres Wetter, aber vor Ort konnten wir die Sonne (und die Dummheit der Menschen) bestaunen. Erstes kommt hier wesentlich seltener vor als letztes.
Wir ließen den Seljalandsfoss im wahrsten Sinne links liegen und stiefelten weiter zum Gljúfrabúi. Zum einen freuen wir uns ja jeden Tag in unserem Schlafzimmer über diesen schönen Wasserfall, zum anderen war das 2021 der Ort, der uns davor bewahrte, den Rest des Urlaubs in dreckigen Klamotten rumzulaufen (Der Waschmaschine auf dem Campground sei Dank!). Der Wasserfall erfreute uns heute auch in voller Pracht, der Campground lag einsam und verlassen da. Auf dem Rückweg sollte es doch noch ein Foto vom Seljalandsfoss geben. Dabei zeigte Jens mal wieder athletischen Einsatz, indem er einen Sturz geradeso verhinderte. Nur sein Handy musste er dafür mal kurz wegwerfen 😁.
Da das Wetter ja nun alles anders machte als versprochen, machten wir uns nun auch noch auf den Weg zum Brúarfoss (nicht ohne traditioneller Weise vorher im Eldstó Art Cafe eine Suppe gegessen zu haben), um dort den neuen kurzen Zugang zu „erkunden“. Mit Leonie waren wir auch schon an diesem wunderschönen Wasserfall, damals noch auf dem längeren Wanderweg, ohne Spikes und mit artistischen Einlagen meinerseits. Heute ist man innerhalb kürzester Zeit dort, was der Schönheit des Wasserfalls allerdings keinen Abbruch tut. Dort war dann heute tatsächlich mal Stativ-Zeit. Dieser Wasserfall scheint noch nicht so ausfotografiert zu sein 😉.
Da wir schon dort in der Ecke waren, sind wir dann auch noch zum Geysir gefahren. Auf neuen Wegen konnten wir zum Strokkur laufen und dieser Tat uns den Gefallen, just in dem Moment auszubrechen, in dem wir ankamen. Zum Glück hatte Jens das Handy schon griffbereit gehabt 😳.
Blieb für den heutigen Tag nur noch die Fahrt vorbei am bzw. durch den Þingvellir National Park, um am späteren Abend wieder im Guesthouse 1×6 einzutrudeln. Diesmal wurden wir von einem gesunden Andi und der immer noch gesunden Yuki auch wieder mit Umarmung empfangen. Am Küchentisch wurde mal schnell die Bundestagswahl ausgewertet, bevor wir dann doch noch schnell zum Abendessen los mussten. Den Abschluss des Abends bildete das Bad in der Lagune, mittlerweile bei Sturm und Regen.
Am Ende des Tages war es dann wohl doch das Wetter, das uns am heutigen Morgen versprochen wurde 🙈.