Nachdem wir gut gefrühstückt haben, verlassen wir den Campground nochmal Richtung Norden und statten dem Grove of the Patriarch’s einen Besuch ab.
Da die Bäume so riesig sind, ist es manchmal einfacher, Ausschnitte genauer zu betrachten.
Vom Flair eines temperierten Regenwalds ist wieder nicht viel zu spüren, schön ist es trotzdem.
Die Höhe der Bäume ist nur zu erahnen.
Weiter geht unsere Reise entlang der Vulkankette zum Mt. St. Helens. 1995 haben wir die Westflanke besucht und standen damals quasi noch inmitten der kahlen Blast Zone. Wir sind gespannt, wie sich das Gebiet 20 Jahre später präsentieren wird. Diesmal wählen wir den Zugang von der Ostseite, weil diese wesentlich mehr Einsamkeit verspricht. An den ersten Aussichtspunkten können wir uns kaum noch vorstellen, dass hier vor nicht allzu langer Zeit (geologisch gesehen gerade eben) ein Vulkan ausgebrochen ist.
Je näher wir dem Vulkan kommen, desto deutlicher sind die Zeugen des Ausbruchs in Form von alten Baumstämmen zu erkennen.
Gerade rechtzeitig kommen wir zum Ranger-Programm an der Windy Ridge. Hier gibt es Erklärungen und Bilder zum Ausbruch von 1980. Nach dem Vortrag lichten sich die Reihen und kurze Zeit später scheinen wir hier ganz allein zu sein. Das wird sich bis morgen früh auch nicht mehr ändern.
So steigen wir die Stufen zum Aussichtspunkt über dem Spirit Lake empor und wissen auch, warum der Höhenzug Windy Ridge heißt.
Am Ufer des Spirit Lake sammeln sich die toten Baumstämme.
Von Weitem sieht es so aus.
So langsam gewinnt der Tag etwas an Farbe und wir suchen uns den besten Platz für den Abend. Es gibt hier unzählige Aussichtspunkte, für uns gewinnt heute der Donnybrook Viewpoint mit Blick über den Spirit Lake und dem Mt. St. Helens zur Linken.
Jetzt steht gleich der Vulkan im besten Abendlicht und die toten Bäume scheinen sich vom Berg zu lösen.
Die Sonne ist inzwischen untergegangen und färbt die Wolken genauso schön wie an unserem ersten Tag am Rialto Beach.
Nachdem das Spektakel vorbei ist, ziehen wir für die Nacht und den Morgen auf die Südseite der Windy Ridge um. Hier am Smith Creek Viewpoint ist vom Wind nichts zu spüren und wir haben scheinbar den kompletten National Forest für uns allein. Etwas verwundert sind wir über den bombastischen Handyempfang und nutzen diesen gern, um mal wieder online zu gehen. Der gute Empfang erklärt sich schnell: Wir sind in Sichtweite des Johnston Ridge Observatory auf der anderen Seite des Vulkans.
Jetzt fehlen eigentlich nur noch ein paar schöne Nachtaufnahmen: Der Rundumblick zeigt links den Mt. St. Helens mit den immer noch von der Sonne beleuchteten Wolken, in der Mitte leuchtet der Großraum Seattle in den Himmel und rechts unter den silbrigen Wolken sieht man den Mt. Rainier.
Das letzte Bild des Tages zeigt den „Großen Wagen“ über dem großen Wagen. Dafür muss Eva ins Auto und auf Zuruf immer kurz das Licht anschalten.