Da wir am gestrigen Samstag nur die Hälfte der „Anreisestrecke“ geschafft hatten, wollten wir auch heute nochmal zeitig los. Also haben wir gemäß dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ gleich 8 Uhr gefrühstückt und uns dann quer durch Belgien nach Frankreich begeben. Auf die avisierten belgischen Fritten mussten wir verzichten, da es die Uhrzeit einfach noch nicht zuließ. In Frankreich steuerten wir dann aber zur Mittagszeit Amiens an.

Zuerst besichtigten wir die (meiner Meinung nach) wirklich sehenswerte Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. Sie beeindruckt zum einen mit dem imposanten Portal, aber auch die Höhe im Innenraum von über 42 Meter lässt mich ehrfürchtig an den Baumeister und seine Handwerker denken. Ich durchstreife die Kirche ein wenig, Jens nimmt an zentraler Stelle Platz und lässt das Bauwerk auf sich wirken.

Langsam, aber sicher stellt sich nun doch ein Hüngerchen ein und wir suchen uns ein Restaurant, welches auf den schönen Namen „Manneken Pis“ hört. Zum Glück ist der Name nicht Programm und wir können unsere erste französische Mahlzeit dieses Sommers zu uns nehmen. Jens ist glücklich mit einem Riesentopf Muscheln und ich genieße ein wunderbares „tartare de thon“. So kann es weitergehen.

Nach einer nun nicht mehr allzu weiten Strecke erreichen wir kurz nach halb 5 unser Quartier für die nächsten zwei Nächte ganz in der Nähe von Étretat. Hier werden wir von Stéphane freundlich mit einem Cidre rose begrüßt. Dessen Genuss wird lediglich von den in diesem Jahr allgegenwärtigen Wespen gestört. Nach einer ausführlichen Information über Étretat und Umgebung gibt es auch noch Empfehlungen fürs abendliche Restaurant.
Da wir heute mal versuchen wollen, einen Platz im La Flotille zu ergattern, machen wir uns gegen 18.00 Uhr auf in den Ort. Das Restaurant wird 18.45 Uhr öffnen und da es keine Reservierungen annimmt, muss man sich am besten 20 Minuten vorher anstellen. Vor zwei Jahren war es uns zweimal nicht gelungen, dort zu essen, also wollten wir heute besonders pünktlich sein. Als wir 18.15 Uhr am Restaurant vorbeiradelten, sahen wir schon, dass wir heute Glück haben werden. Tatsächlich waren wir dann die zweiten in der Schlange und konnten am Abend also den Fisch des Tages über Holzfeuer gegart zu uns nehmen. Der Wein dazu schmeckte hervorragend und mein Café gourmand rundete alles ab.

Ausklingen lassen wollten wir den Abend an der Chapelle Notre-Dame-de-la-Garde (Chapelle des pêcheurs). Zum Glück haben unsere Räder einen Motor, da der Berg ganz schön steil ist. Oben angekommen, haben wir die letzten Sonnenstrahlen noch mitgenommen.

Pünktlich zum Sonnenuntergang zogen Wolken auf, so dass wir doch schon etwas eher als gedacht den Heimweg antreten konnten. Aber Jens hatte heute sowieso keine ausgiebige Fotosession geplant. Auf dem Fahrrad sah ich nur „das kleine Besteck“. Die Bilder vom letzten Mal waren wohl gut genug 😉

Für einen Anreisetag hatten wir ganz schön viel erlebt und so blieb nun nur noch der Gang unter die Dusche und ins Bett.

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