Heute wurden wir tatsächlich erst vom Klingeln des Weckers aus dem Schlaf geholt. In aller Ruhe begaben wir uns zum Frühstück. Dieses ist (ganz im Gegensatz zum Abendessen) eher spartanisch, aber man wird satt davon 😉 Danach wurden alle Dinge, die wir großzügig im Raum verteilt hatten, wieder in den Taschen verstaut und der Weg zurück begann.
Erster Halt war, wie nicht anders zu erwarten, der Goðafoss. Eines habe ich in diesem Urlaub gelernt: ausfotografiert ist ein sehr dehnbarer Begriff. Aber der Wasserfall zeigte sich heute im winterlichen Sonnenschein auch wirklich von seiner fotogensten Seite.
Die weitere Fahrt sollte uns eigentlich auf ziemlich direktem Weg nach Akureyri bringen. Dort wollten wir im Kaffi Ilmurnochmal die hervorragende Fischsuppe genießen. Da wir kein zweites Mal die Tunnelgebühr zahlen wollten und das Wetter es zuließ, wählten wir den Weg über den Berg. Relativ schnell durften wir auf dieser Strecke feststellen, dass auch heute morgen wieder ein Depp aufgestanden war. Aus lauter Jux war ein französisches Ehepaar mit dem Mietwagen abseits der Straße hinter ein Werbeschild des Weihnachtsmannhauses gefahren, um dort ein Foto mit dem Auto im Schnee zu machen. Von dort kamen sie dann nicht mehr weg. Jens (der unglaublich gelassen war) und ein weiteres Paar versuchten eine knappe Stunde diesen beiden D… zu helfen, am Ende blieb nur der Anruf beim Straßendienst. Ich hoffe, dass die beiden dieses Abenteuer viel Geld kostet – einfach so auf eine Wiese zu fahren ist schon unglaublich dämlich, das dann auch noch bei Schnee…
Durch Jens‘ Hilfseinsatz waren wir dann so in Akureyri, dass die Fischsuppe passend zur Mittagszeit gegessen werden konnte. Die niederländische Cafébesitzerin erkannte uns wieder und fragte ein bisschen nach unserem Befinden. Da sie dabei scheinbar die falsche Bestellung weitergab, kamen wir noch in den kostenlosen Genuss einer Lammsuppe, die wir uns teilten: Jens das Lamm und ich die Suppe.
Danach wurde es ein etwas längerer Tripp und wir hatten ausreichend Zeit, unser Hörbuch weiterzuhören. Erst am Kolugljú Canyon verließen wir das nächste Mal das Auto. Im letzten Sommerurlaub hier in Island entstanden hier auch schon schöne Bilder. Heute kamen noch Schnee und Eis hinzu. Lustig anzusehen waren sicher unsere Gesichter, als wir ausstiegen und unser Auto sahen: Schlamm bis obenhin.
Mittlerweile sind wir in Borgarnes im Hotel Hamar angekommen. Die Temperaturen liegen inzwischen ein ganzes Stück über Null, der Schnee ist größtenteils schon weggetaut. Vor 5 Jahren haben wir hier mit Jens‘ Eltern zweimal übernachtet, einmal geplant und einmal, weil wir vor lauter Schnee nicht weiterkamen. Vielleicht schaffen wir es heute in den dazugehören Hot Tube, damals war der Weg dorthin von Schneemassen versperrt, nicht einmal die Tür ging auf.
Ein Essen im hoteleigenen Restaurant schließt den Abend ab. Die Frage nach dem Weckservice bei Nordlichtern haben wir zwar mit ja beantwortet, ein Blick in die Wetterkarte und in den Auroraforecast scheint uns aber eine ruhige Nacht zu bescheren.