Beim Stöbern in unterschiedlichen Foren zu Wohnmobilstellplätzen in Nordamerika stolperten wir immer mal wieder über den Tipp, dass man auf den Parkplätzen der Walmart-Superstores gut über Nacht stehen könnte und dies von Walmart auch geduldet würde. Bisher haben wir dafür nie Verständnis aufbringen können, schließlich wollen wir die schönsten Zeiten des Jahres nicht auf Supermarktparkplätzen verbringen, sondern in schöner Natur. Heute aber machen wir in Deutschland etwas ganz ähnliches. Da Walmart sich hier bei uns vom Markt zurückgezogen hat, tut es für uns heute Nacht ein Parkplatz bei Lidl – richtig ausgewiesen als Wohnmobilstellplatz – dass es so etwas in Deutschland gibt, wussten wir bis gerade eben gar nicht.
Aber fangen wir früher am Tag an.
Pünktlich kurz vor 10:00 Ihr waren wir in Chemnitz, um unser Bett für die nächsten reichlich 4 Wochen in Empfang zu nehmen. Freundlicherweise hatte der Vermieter das Bett direkt in einem Fahrzeug montiert – klasse Idee. Dieses Mobil wartete nun auf uns, das Prozedere mit Belehrung, Einweisung etc. war in rund einer Stunde erledigt. Dieses Mal hat das Auto eine dekorative Folierung um den Lack zu schützen, dumm nur, dass diese Folie empfindlicher zu sein scheint als der Lack selbst. Wir lassen die entsprechenden Hinweise über uns ergehen und erinnern uns, dass wir bisher jedes Fahrzeug in zufrieden stellendem Zustand zurückgebracht haben. Aber prinzipiell haben wir ein Fahrzeug gemietet um es zu nutzen, nicht um es zu pflegen.
Die Reservierung des diesjährigen Fahrzeugs liegt schon lang zurück, das machten wir voriges Jahr aus Norwegen, nachdem wir erkannt hatten, was uns am damals benutzten Gefährt so fehlte oder nicht passte. Auf die Bestellung der Campingausstattung verzichteten wir voriges Jahr, wie wir jetzt feststellten. Offensichtlich hatten wir den Plan, uns aus unserem eigenen Bestand zu bedienen. Für Stühle, Tisch, Töpfe und Pfannen kein Problem, aber rüttelfestes Essgeschirr? Aus Blech hätten wir noch welches aus Campingzeiten… Wir fuhren dann doch besser auf der Rückfahrt aus Chemnitz beim WoMo-Ausstatter in Kesselsdorf vorbei. Der hatte so viele verschiedene Geschirrgarnituren, dass er sogar welche verkaufen wollte. Wir taten ihm den Gefallen und erwarben eine davon.
Zu Hause angekommen, belegten wir drei Parkplätze am Stück und begannen mit der Fahrzeugbestückung. Ich wollte so gegen 20:00 Uhr loskommen, Eva peilte 19:00 Uhr an. Am Ende war es 19:21 Uhr, als wir frisch geduscht losfuhren. An einem Rasthof bei Halle gab es noch etwas zu Essen für uns. Als wir die A2 erreichten, übermannte uns beide eine gewisse Müdigkeit, die uns davon Abstand nehmen ließ, noch bis Hannover zu fahren. Wir fanden also diesen Parkplatz hier, neben drei anderen Wohnmobilen, direkt vor einem Einkaufszentrum, ganz so, wie wir es bei Walmart am anderen Ufer des Atlantiks immer verschmäht hatten.