Nun sitze ich hier im schottischen Regen und lasse den Tag Revue passieren. Dafür, dass es jetzt mal wieder wie aus Kannen regnet, haben wir heute doch einen recht sonnigen Tag hinter uns bringen dürfen. Nach einer wunderbaren Dusche in der gestern bereits erwähnten Zeltplatzdusche inklusive dem Reinigen der Haare 😉 gab’s heute mal ein völlig eifreies Frühstück, dafür Guacamole aus einer wirklich leckeren reifen Avocado.

Nach Verlassen des Campgrounds mussten wir heute zuerst einmal einen TESCO aufsuchen, denn unfassbarerweise gingen unsere Cider-Vorräte zur Neige. Wir trinken uns als bekennende Cider-Fans hier durch die schottischen und anderweitigen englischen und irischen Cider-Sorten. Mal sehen, ob es eine wieder bis zu uns nach Hause schaffen wird.

Als zweites stand das Visitor-Center am Schlachtfeld von Culloden auf unserem Plan. Durch diverse Romane und auch Filme war uns diese Schlacht bekannt, nun wollten wir gern auch ein bisschen historischen Background von „vor Ort“. Netterweise gibt es hier auch immer die Möglichkeit eines Audio-Guides, so dass die Zusammenhänge für uns gut verstehbar wurden, ohne dass wir einem schottischen menschlichen Guide an den Lippen hängen mussten. So wurde alles rund um die Schlacht ein bisschen in einen größeren Kontext eingepasst und die Schlacht an sich auch ein wenig „entzaubert“.

Da wir für die originale Schlacht, die 1746 nur eine Stunde währte, 278 Jahre, 2 Monate, 18 Tage zu spät waren, hat Jens mal die digitale Assistenz bemüht, um ein bisschen Feeling zu erzeugen.

Nach dem historischen Input für den heutigen Tag fuhren wir dann auf direktem Weg nach Aviemore. Dort hatte ich uns für heute eine Fahrt in der Strathspey Railway gebucht, verbunden mit einem Afternoon Tea im First Class Abteil. Das war schon länger auf meiner Bucketlist, vor Jahren in Cornwall hatten wir leider keine Tickets mehr für eine der dortigen Trains bekommen. Auf dem Bahnsteig 3 wartete schon der historische Museumszug auf uns, die Dampflok wurde noch ein wenig hin und her rangiert, damit sie zur Abfahrt auch am richtigen Ende stand 😉 Als die Zeit heran war, wurden wir von unserer persönlichen Host in unserer Abteil gebracht, das wir nun für die nächsten reichlich anderthalb Stunden für uns hatten. Bevor es losgehen konnte, mussten wir noch aus einer langen Liste ein Sandwich auswählen und durften uns für eine Sorte Tee entscheiden. Der Prosecco stand ohne Bestellung schon bereit. Während der Fahrt durch die Highlands durfte man an zwei Bahnhöfen auch gerne noch aussteigen und gucken, aber hauptsächlich waren wir mit essen und trinken beschäftigt, gab es doch zusätzlich zum Sandwich auch noch Scones mit Clotted Cream und eine ganze Menge an anderen Kuchen, Schokoladen und Desserts.

Beim nächsten Zug werden wir sicherlich draußen irgendwo an einer Brücke stehen und zuschauen, wie die Dampflok vorne schnauft. Davon haben wir heute tatsächlich nicht so sehr viel mitbekommen.

Zur Übernachtung sind wir nun ganz in die Nähe von Glenmore auf einen Parkplatz unweit des Loch Morlich gefahren. Da bei unserer Ankunft die Sonne noch schien, hat Jens die Fahrräder freigelassen und wir sind noch schnell zum Loch geradelt. Dort gab es Sonne, Regenbogen, Lachmöwen und viele, viele Enten, bevor wir rechtzeitig vorm Regen wieder im Wohnmobil gelandet sind.

Eva

Sie schreibt und selten fotografiert sie auch.