Das vertraute Geräusch, mit dem wir heute Nacht einschliefen, weckte uns auch heute morgen. Das Frühstück verlegten wir heute morgen in ein Restaurant in Tyndrum, das hatten wir schon gestern beschlossen. Heute probierte sich Eva an einem Full Scottish Breakfast, aber nicht, ohne sich vorher meine Versicherung einzuholen, dass ich sie dabei unterstützen würde. Kurz gesagt: Wir haben es gemeinsam geschafft.
Dann konsultierten wir die Wetter-Apps um herauszufinden, was wir eigentlich schon gestern wussten. Heute würde es ein Sch..ßtag werden, erst gegen Abend sollte es aufklaren. Auf dem Plan stand das Falkirk Wheel und die Kelpies, beide nicht weit weg von der Mündung des Forth. Das Falkirk Wheel ist ein durchaus interessantes Schiffshebewerk am Forth and Clyde Canal, der die Ost- mit der Westküste auf dem Wasserweg verbindet. Nur machte es bei dem heute vorherrschenden Wetter wenig Sinn, sich dieses technische Meisterwerk vor Ort anzusehen. Wir hatten mal eine Dokumentation darüber gesehen, das wird uns nun reichen. Die zweite „Attraktion“, gleich in der Nähe, sind die Kelpies, 30 Meter hohe Skulpturen zweier Wassergeister in Pferdegestalt. Von diesen Skulpturen gibt es tolle Nachtaufnahmen, in jedem Schottlandbericht wird davon gesprochen. Unser Plan wäre bei schönen Wetter gewesen, dort zu übernachten. Wir stellten aber fest, dass es nachts hier sehr laut wäre, so direkt neben der Autobahn. Wir merken, dass wir uns im Großraum Edinburgh befinden. Schnell sind wir uns einig, dass das hier nicht das tollste Erlebnis des Urlaubs sein würde und zogen uns schnell und unauffällig zurück.
Nun galt es abzuwägen, ob wir für heute Abend den Firth am Süd- oder am Nordufer sehen wollen. Das Zentrum des schlechten Wetters schien direkt über dem Firth zu stehen, das war also egal. Wir entschieden uns für das Nordufer, weil wir damit über eine der großen Brücken fahren mussten und wir auch die berühmte Forth Bridge sehen könnten. Naja, irgendwie gesehen haben wir sie schon…
Hinter der Brücke bogen wir nach Osten auf die Fife Peninsula ab und folgten dort dem Coastal Trail. In Elie and Earlsferry besuchten wir den Strand, es gab gerade ein Wolkenloch.
Unseren Stellplatz für die Nacht fanden wir wenige Meilen weiter in Anstruther. Wir würden hier auf schöneres Wetter warten.
Gegen Abend sieht es ganz danach aus. Während wir dem Wasser bei seiner Wiederkehr zuschauen, können wir den Bass rock auf der anderen Seite der Firthmündung sehen. Dieser Felsen ist Heimat der größten Basstölpelkolonie der Welt, von diesem Felsen haben die Vögel ihren Namen. Ein Besuch auf der Insel ist dieses Jahr leider nicht möglich, alle Touren um die Insel herum sind schon längst ausgebucht. All das wussten wir vorher. Aber als wollte der Tag uns wissen lassen, dass er noch etwas gut zu machen hätte, zaubert er für einen kurzen Moment noch ein paar Farben über den Firth.