Wie in den letzten Tagen bereits von mehreren Wetterdiensten vorhergesagt, wurden wir heute „früh“ mit Regen geweckt. Dementsprechend habe ich die Augen wieder geschlossen und heute einfach mal das Bett belagert, bis der Rücken nicht mehr mitmachte. Da es dann ziemlich viel Wasser vom Himmel gab, haben wir erst einmal in aller Ruhe gefrühstückt, mit richtigen Brot, Pläne für die kommende Woche gemacht und in diesem Zusammenhang auch tatsächlich noch kurzfristig Platz auf einem Parcs Canada Campground im Waterton National Park ergattert, auf dem Jens ca. eine Stunde vorher nur rote Punkte für not available sah. In meiner Verzweiflung, weil ringsum nichts zu bekommen war (es wird ja wieder mal ein Freitag sein), habe ich auch nochmal geschaut und da muss wohl just in dem Moment was zurückgekommen sein. Also haben wir nicht lange gefackelt und freuen uns jetzt sehr darüber.

Zur Belohnung haben wir uns am Freitagabend gleich noch einen Tisch im pittoresken Prince of Wales Hotel reserviert. Wenn wir schon mal da sind 😉. Das ist auch so ein ikonisches Kanada-Dingens von dem mir Jens immer mal Bilder zeigt. Nach der Reservierung musste ich in Gedanken gleich mal unsere Kleidung durchgehen, es gibt doch tatsächlich einen Dresscode 😳. Beim Nachlesen stellte ich aber fest, dass dieser sich hauptsächlich auf Kopfbedeckung und Schuhe bezieht. Barfuß geht nicht, Base Cap auch nicht, ein Cowboy Hut wäre akzeptabel. Glück gehabt!
Dann habe ich den verregneten Vormittag noch zum Haare waschen genutzt und als wir mit all unseren Verrichtungen fertig waren, hatte der Regen auch wieder aufgehört. Also konnten wir uns hier vor Ort vom Strom lösen und uns auf den Weg in den Yoho National Park zum Emerald Lake machen. Dieser ist auch einer von den Seen, die von Besuchern überrannt werden und die auf den ersten Blick ein bisschen wie der Pragser Wildsee aussehen. Also haben wir unser WoMo an der ersten freien Möglichkeit eingeparkt und haben uns zu Fuß auf den Weg gemacht. Der See war mit vielen Booten bevölkert und am Rand gab es eine große Frauengruppe, die unter lautem Juhu ins Wasser sprang. Wir haben uns mit dem Blick von außen begnügt und gewartet, dass mal ein Sonnenstrahl den See erreicht.
Da der regenfreie Teil des Tages sehr spät losging, mussten wir uns dann schon wieder auf den Rückweg machen. Zur Belohnung sitzen wir nun unter strahlend blauem Himmel in der Abendsonne. Unsere Nachbarn und Untermieter nutzen dies ebenso wie wir. Jens bemüht sich um das Feuer und versucht, die Kartoffeln zu garen. Was für ein schöner Tagesabschluss!