Radfahren am Kanal – das haben wir uns heute vorgenommen. In Brecon beginnt eine schöne Fahrradroute entlang des Monmouthshire & Brecon Canal System, die uns bis an einen Stausee führen wird, an dem wir gestern schon auf engen Sträßchen vorbeikamen.

Zuerst einmal genießen wir aber unser Frühstück im eigenen Zimmer bei hervorragendem Wetter. Die Wetter-App lässt für die nächsten Tage erahnen, dass es sonnig bei eigentlich zu hohen Temperaturen wird. Aber zumindest die Morgen- und die Abendstunden bringen noch angenehme Kühle mit sich, so dass das Tragen einer Jacke noch im Bereich des Möglichen liegt.

Als wir in Brecon auf unser Fahrrad steigen, verstaue ich die Jacke in der Fahrradtasche, um sie dann nach der ersten gefahrenen Meile wieder rauszuholen und anzuziehen. Im Schatten des Kanals ist es doch noch angenehm kühl. Am Kanal entlang sieht man viele „Hausboote“ und schon bald kommen wir an eine Schleuse. Dort beobachten wir das Verfahren des Schleusens, erkennen, dass die Mieter der Boote dies alles selbst machen müssen und das es scheinbar nicht so einfach ist, wenn man das ganze Prozedere das erste Mal macht.

Wir radeln dann lieber mal weiter und genießen die Landschaft, die am Rand stehenden Schafe, sanfte Hügel und viel bessere Bedingungen für Radfahrer als in Cornwall. An der Brücke, an der wir gestern mit dem Auto warten mussten, um ein Boot durchzulassen, gibt es ein Café, welches auch auf Biker eingerichtet ist und so lassen wir uns einen Kaffee schmecken und beobachten einige Zeit später aus der anderen Perspektive, wie die Straße gesperrt wird, damit Boote auf dem Kanal durchkommen.

Ein halbes Stündchen später sind wir am Stausee, schauen eine Zeit lang gedankenverloren in diesen und entscheiden dann, nicht dieselbe Strecke zurückzufahren, sondern wenigsten auf der anderen Seite des Sees den Rückweg anzutreten. Komoot zeigte tatsächlich auf dem Weg auch ein Fahrradsymbol, so dass wir unerschrocken diesen Weg nahmen. Ich habe mir dann den ganzen Weg über vorgesagt, dass es Gründe gibt, warum andere den Weg nicht genommen haben und dieselbe Strecke zurückfahren. Es war eine enge Huckelpiste, die auch ziemlich bergab ging und die ganze Zeit musste man die Hände an der Bremse haben. Mir taten die Hände und die Arme weh und irgendwie nahm die Piste auch kein Ende. Irgendwann ist es geschafft und wir sind auf richtigen Straßen zurück und dann auch bald wieder am Kanal. Dort finden wir ein sehr schön gelegenes Pub, welches wir zur Pause und zum Mittagessen nutzen.

Am frühen Nachmittag sind wir in Brecon zurück, mittlerweile sind es dort für uns fast unerträgliche 34°C und wir begeben uns auf den Weg nach Dolfor. Im Old Vicarage Dolfor werden wir die nächsten zwei Nächte wohnen und morgen mal den Markt im nicht weit entfernten Newtown besuchen. Dieser wurde in der GEO (anhand deren Bilder und Artikel hatte ich die Route rausgesucht) als sehr schön dargestellt, er findet immer dienstags statt und so passt das ja.

Um schon mal einen Eindruck von Newtown zu bekommen, haben wir uns am Abend nochmal auf die Räder geschwungen um eine Lokalität fürs Abendessen zu finden. Was soll ich sagen, die Möglichkeit eines interessanten Marktes liegt nach dem Kennenlernen der Örtlichkeiten ganz weit außerhalb unseres Vorstellungsvermögens. Lassen wir uns morgen eines besseren belehren!

Eva

Sie schreibt und immer häufiger fotografiert sie auch.

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