Beim Öffnen der Augen zeigte sich ein ähnliches oder nur in einer leichten Schattierung anderes Grau wie gestern Abend. Am besten machte ich die Augen also nochmals zu. Beim wiederholten Versuch dann heute doch mal aufzustehen, zeigte der Himmel bereits leichte Farbnuancen auch aus anderen Spektren und nach dem Frühstück machte es sogar richtig Spaß, zum ganz in der Nähe befindlichen Castle Sinclair Girnigoe zu laufen.

Dort angekommen, bedauerte Jens das Fehlen seiner Fotoausrüstung 😳, was mich bei dem plötzlich blauen Himmel eh schon gewundert hatte. Wieder am Auto angekommen, schnappte sich Jens also seinen Fotorucksack und ein Stativ und ward für die nächste Stunde nicht mehr gesehen. Sein Kommentar bei der Rückkehr: „Jetzt hatte ich das erste Mal in diesem Urlaub so etwas wie einen Fotorausch…“ Es sei ihm gegönnt.

Gemeinsam machten wir uns dann auf zum vermeintlich nördlichsten Punkt des „britischen Festland“ (Schon witzig, bei einer Insel von Festland zu sprechen.), der natürlich wie fast überall auf dieser Welt nicht der nördlichste, südlichste, westlichste oder östlichste Punkt ist. Hier passte nur einfach gut ein Ort namens John O’Groats hin 😉 Wir bekamen einen schönen Stellplatz mit tollem Blick auf‘s Meer und machten uns erst einmal auf den Weg in die fußläufig zu erreichende Destille 8 Doors. Diese gibt es erst seit 2022 und daher haben sie auch noch keinen eigenen Whisky, den sie verkaufen können. Wir durften zu unserer Führung ja lernen, dass ein Whisky 3 Jahre und einen Tag im Fass bleiben muss, damit er Whisky genannt werden darf. Da ist mindestens noch ein Jährchen nötig, wahrscheinlich eher noch mehr. Im Shop der Destillerie gab es zum einen Kaffee und zum anderen Probierfläschchen der Sorte Seven Sons. Da konnten wir also mal wieder was mitnehmen.

Dann bummelten wir noch ein bisschen durch das sehr touristische anmutende Städtchen, aßen eine Kleinigkeit, Jens probierte wieder Haggis. Wir bewunderten Radfahrer und Läufer, die von irgendwoher durch ein aufgestelltes Ziel liefen und dort von einem Dudelsackspieler und einer Medaille empfangen wurden. Und das allerbeste war, dass die ganze Zeit die Sonne schien.

Kurz überlegten wir, ob wir mit den Rädern noch zum fast benachbarten Leuchtturm radeln sollten, entschieden uns dann aber für Stühle in der Sonne. Nach einem Blick auf die Uhr baute Jens auch noch den Tisch auf und stellte seinen Rechner drauf, da die Zeit des Viertelfinales bereits heran war. Wer hätte gestern gedacht, dass wir dazu heute in der Sonne sitzen können. Der Campingplatz hatte sich mittlerweile auch gefüllt, vor allem gibt es hier erstaunlich viele Wohnmobile mit deutscher Nummer.

Als wir uns gerade gesetzt hatten, kamen unsere Nachbarn aus Mainz und fragten erfreut, ob wir etwa Fußball schauen würden. Nachdem Jens sie eingeladen hatte, mitzuschauen, kamen sie mit Stühlen und einer Flasche Wein und so gab es neben dem am Ende doch recht langen Spiel auch noch ein wenig Austausch über den Urlaubsort.

Zu guter Letzt gab es, aufgrund des Spielverlaufs sehr viel später als gedacht, Knoblauchhähnchen in Cidersauce. Zum Glück ist unsere Küche ja bestens mit den heimischen Gerätschaften ausgestattet 🙂

Eva

Sie schreibt und selten fotografiert sie auch.