Heute ist also unser letzter vollständiger Tag in Norwegen. Irgendwie ist es ein komisches Gefühl, dass der Urlaub nun zu Ende geht. Dabei war der ja nicht gerade kurz und wir haben soviel erlebt, dass ich mich bei manchen Bildern frage, ob das wirklich in diesem Urlaub war 😉

Es gibt viele Dinge, auf die ich mich zu Hause freue, aber dieses ruhige in den Tag starten, die zumindest scheinbare Planlosigkeit und das „sich treiben lassen“ werden mir fehlen. Einmal zu Hause angekommen, wird uns der Alltag bald wieder fest im Griff haben, auch wenn ich mir nach jedem Urlaub vornehme, ein bisschen davon in den Alltag zu retten.

Am heutigen Morgen waren wir recht flott vom Campingplatz verschwunden, da ich mir ja gewünscht hatte, dass wir noch eine Stippvisite in Trondheim machen. So haben wir den Kaffee mit Frühstück gleich dorthin verschoben. Ich hatte gestern extra einen super Parkplatz gleich in der Nähe des Nidarosdoms rausgesucht und diesen steuerten wir zielstrebig an – nur um vor Ort festzustellen, dass alle freien Flächen gesperrt waren, da es zum einen das Olavsfest gab und zum anderen gab es eine große „Fressmeile“, die heute eröffnet wurde, leider genau da, wo wir parken wollten 🙁

Aber da wir zeitig aufgebrochen waren, hatten wir großes Glück und auf der Straße am Dom war ein Parkplatz am Straßenrand frei und Jens hat dort eingeparkt als würden wir einen Kleinwagen fahren 😉

Unser erster Weg führte uns in die Altstadt. Die Stadt an sich, mit Altstadt und Dom, hatten wir schon mehrfach besucht. So schönes Wetter wie heute hatten wir bisher noch nie. Ich legte meine nun mir gehörende Orthese an und wir begaben uns über die Gamle bybro, die alte Stadtbrücke, auf die Suche nach einem Café. Dieses war dann schnell gefunden und wir entsprechend mit Getränken und einem Hefegebäck versorgt – nicht, dass wir bei der anschließenden Dombesichtigung vor Hunger „vom Stängel“ fallen würden. Die Hefeteilchen mussten wir gegen Vögel verteidigen, davor wurde sogar in der Bäckerei gewarnt.

So gestärkt machten wir uns auf den Weg in den Dom. Bei unserem letzten Besuch, im Winter 2014, wurde dieser gerade in Teilen renoviert und nur kurz für die Besucher der Hurtigrute geöffnet.

Heute nahmen wir uns ein bisschen mehr Zeit und schauten uns die Kirche in aller gebotenen Ruhe an. Ganz den ursprünglichen Eindruck konnten wir auch heute nicht gewinnen, da wegen des Festes die Kirche mit allerlei Veranstaltungstechnik bestückt war. Diese wurde von Jens neugierig beäugt (und wir kennen Menschen, die wären da wahrscheinlich noch länger geblieben 😉 ).

Im Anschluss gönnten wir uns so was ähnliches wie ein Frühstück oder Mittagessen, auf jeden Fall leckere Sandwiches.

Danach konnten wir uns dann wieder auf den Weg zu unserem Wohnmobil machen, um den Weg gen Süden fortzusetzen. Dieser führte uns heute fast ausschließlich über die E6 und ich finde, da sind schon ganz schön viele Touristen unterwegs. So viele Menschen und so viel Verkehr hatten wir schon lange nicht mehr. Die E6 ist über weite Strecken zweispurig ausgebaut und die Fahrt lässt sich mit wenigen Worten beschreiben: Es hat oft geregnet, übers Døvrefjell kühlte es sich ganz schön ab und die neppigen Touristenkneipen von vor 10-20 Jahren sind immer noch neppig 😉 Aber zu einem teuren Kaffee hat’s gereicht.

Den Zeltplatz, den wir uns bei Lillehammer rausgesucht hatten, haben wir im wahrsten Sinne des Wortes „links“ liegen gelassen, da es dort so dermaßen geschüttet hat. Jetzt sind wir in der Nähe von Gjøvik am Mjøsasee, auch das Meer haben wir fürs erste hinter uns gelassen. Wir haben einen Campground gefunden, der ist okay. Er ist riesig groß, aber gut gepflegt. Vielleicht ist das ganz gut, um Norwegen loszulassen, hier sind so viele Menschen, es gibt nicht die Ruhe und Gelassenheit der letzten Wochen.

Am Himmel neben uns leuchtet aber ein Regenbogen, ein hoffnungsvolles Zeichen für unsere letzten Urlaubstage.

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