Pünktlich 8 Uhr begann der Tag mit einem Frühstück. Vorher waren wir alle schon fast abfahrbereit, so dass die ersten Taschen schon ins Auto gebracht werden konnten. Das Frühstück stellte für jeden von uns etwas bereit, der gestern extra erworbene Humus ergänzte die veganen Komponenten. Alles in allem war es den Preis aber nicht wert.

Pünktlich mussten wir heute sein, weil unsere Fähre nach La Gomera 9.30 Uhr im Hafen ablegen würde. Für die diesjährige Reisegesellschaft stellte das am zweiten Tag noch kein Problem dar. So saßen wir pünktlich im Auto und standen auch pünktlich an der Fähre. Bis zum frühen Morgen hatte um unser Hotel noch ein strammer Wind getobt, aber bereits zum Sonnenaufgang hatte der sich gelegt.

So fuhren wir frohgemut auf die Fähre, packten alles zusammen, was wir dort so erledigen wollten und Salome suchte zielsicher Plätze ziemlich weit vorn in Fensternähe heraus. Jens fand das schon ziemlich mutig, vor allem in Anbetracht bereits angekündigter möglicher Übelkeiten auf dem Wasser. Die Überfahrt an sich ist mit wenigen Worten zusammengefasst: hohe Wellen, ein übel wackelnder Katamaran und circa 80% der Menschen an Bord saßen mit Tüten vor dem Gesicht auf ihren Stühlen.

Relativ schnell war klar, dass auch wir nicht verschont würden. Wir haben dann noch einigermaßen den Weg Richtung Mitte des Schiffes geschafft, ab dann waren auch 75% von uns auf die Mithilfe der Besatzung angewiesen, die sehr wacker fast 90 Minuten lang Tüten verteilten und wieder einsammelten 😉

Irgendwann war glücklicherweise auch diese Episode vorbei und wir gingen in San Sebastian von Bord. Zur Akklimatisierung suchten wir uns erst ein Café, dann eine Apotheke (die für weitere Reiseabenteuer Reisetabletten parat hatte) und gingen erst einmal ans Wasser, von dem wir scheinbar doch nicht genug hatten. Auch eine Kirche lag auf unserem Weg und so konnten wir die Liturgie des gestrigen Abends nochmal an der Gestaltung nachvollziehen.

Da die Zeit nun ran war, fuhr Jens auf Schnürsenkelstraßen in den Ort unseres Hotels für die nächsten zwei Tage. In Hermigua haben wir vor zweieinhalb Jahren schon einmal gewohnt und da es uns damals so gut gefallen hat, lag nichts näher, als nochmals hier unterzukommen. Nach einer zweistündigen Pause gab es dann doch noch ein bisschen Programm.

Zuerst fuhren wir an die Küste, um doch noch einmal ziemlich hohe Wellen zu bestaunen und dann ging es in die Gegenrichtung, hoch auf den Berg. Oben angekommen waren es nur noch „kuschelige“ 9°C, aber der Weg zum Aussichtspunkt war trotzdem drin. Naja, die von Jens erwarteten Wolken gab es, nur waren die nicht wie erhofft unter, sondern über uns. Interessant war der Ausblick aber allemal.

Da es sich nicht lohnte bis zum Sonnenuntergang zu warten, fielen wir eine Stunde früher als geplant im reservierten Restaurant ein und bekamen alle auch heute wieder das Essen unserer Wahl.

Im Anschluss erlebten wir dann vor der örtlichen kleinen katholischen Kirche doch noch einen Ausschnitt aus der Semana Santa, zwar viel kleiner als in Andalusien, aber immerhin.

Jetzt versuchen wir uns alle von den Strapazen der heutigen Fährfahrt mit einem hoffentlich guten Nachtschlaf zu erholen, bevor wir morgen die Insel weiter erkunden.

Eva

Sie schreibt und immer häufiger fotografiert sie auch.