Heute wurden wir mal wieder vom Wecker geweckt (eigentlich). Meine innere Uhr hatte mich schon ein wenig eher aus dem Bett getrieben und so setzte ich schon mal Wasser an, um später zu einem Kaffee zu kommen. In den kleineren Wohnmobilen neben uns regte sich bereits auch etwas, immerhin versprach es ein schöner Tag zu werden.


Wir wollten auf schnellstem Weg (natürlich nach dem Frühstück) zum hintersten Zipfel der Insel. Ganz im Südwesten der Isle of Mull sollte es einen schönen Campground geben und den wollten wir nun so schnell wie möglich aufsuchen. Wir hatten für den heutigen Nachmittag in Fionnphort eine 3stündige Tour zur Insel Staffa gebucht und wollten vom Fidden Campground ganz entspannt mit dem Rad zum Fähranleger fahren.
Nach 39 km Single track road mit wesentlichen mehr Verkehr sind wir auf diesem Traumplatz angekommen. Wir haben in der ersten Reihe einen wunderbaren Blick aufs Meer, der Platz besteht aus einer großen Wiese, alles ist und alle sind entspannt. Was will man mehr?


Kurz nach 12 machten wir uns auf den Weg nach Fionnphort, dort gab es am „Essenswagen“ Fish’n’Chips für Jens und einen Fishburger für mich. Dann kam auch schon unser Boot nach Staffa. Mit einem kurzen Umweg, vorbei an rosa Granitfelsen (ganz wie in der Bretagne) und sich sonnenden Seehunden ging es geradewegs zur Basaltformation.

Jens hat sich nach den diesjährigen Erfahrungen vorsichtshalber mit einer Reisetablette ausgestattet, mich hebt sowas zum Glück nicht mehr an. Auf Staffa angekommen, gingen wir „straight ahead“ zur angekündigten Boje, an der wir die Puffin-Nester finden sollten. Aus dem Augenwinkel sahen wir einen Jungen am Kai liegen, der auf den ersten Blick Nasenbluten hatte.
Bei den Puffins angekommen, bewunderten wir mal wieder diese putzigen Gesellen. Es gab auch hier reichlich, das Fleckchen auf der Insel stand Island in nichts nach. Jens fotografierte und ich erfreute mich an den lustigen Tierchen.

Leider wurde unser Aufenthalt von der Ankunft des Rettungshubschraubers und umfangreichen Rettungsmaßnahmen am bereits erwähnten Jungen getrübt. Auf den zweiten Blick sah es doch nach einer schwerwiegenden Verletzung aus. Gern hätten wir den Rettungskräften nicht so im Weg rumgestanden, aber unser Käpt‘n wollte unbedingt wieder abfahren und so musste sich unsere Meute an der Rettungsstelle durchquetschen. Schön ist anders, aber auf der Insel wollten wir bei allem Verständnis auch nicht bleiben.
Nach einer knappen Stunde hatte uns die größere Insel wieder und wir radelten beherzt zu unserem Wohnmobil zurück. Wir hatten uns nun eine kleine Pause verdient, ich musste erst mal ein bisschen auftauen und Jens hat die Unmenge von Puffin-Fotos gesichtet.
Den Abschluss des Tages bildete ein leckeres Abendessen im einzigen ortsansässigen Restaurant, welches direkt ans Pub angeschlossen ist. Jens hat Häggis probiert, ich bin bei Fisch mit leckerem Salat geblieben. Den Rückweg radelten wir unter strahlend blauem Himmel, wohl wissend, dass das wohl für die nächsten Tage das letzte Mal sein könnte.

Eva

Sie schreibt und immer häufiger fotografiert sie auch.