Die Nacht haben wir in einem Resort in der Nähe von Pisa verbracht. Die Anlage ist schon ein bisschen in die Jahre gekommen, aber zum Übernachten war es völlig ausreichend. Das Abendessen konnten wir in einer Osteria ganz in der Nähe zu uns nehmen. Dort bekamen wir ein leckeres italienisches Abendessen. Die Flasche Wein machten wir selber auf, unsere junge Kellnerin war damit noch etwas überfordert. Sie war mehr damit beschäftigt, ihrer Unsicherheit vor der Chefin zu verstecken.

Wir wollen dann nochmal richtig in die Toskana eintauchen. Für die nächsten zwei Nächte haben wir eine Unterkunft auf einem Weingut in der Nähe von Montalcino gefunden. Dort wollen wir zum einen übernachten und hoffen natürlich auch auf eine entsprechende Weinverkostung.

Zuerst fahren wir aber nach Massa Marittima, wo wir nach Jens Aussagen schon das ein oder andere Mal waren. Für mich liegt es damit direkt neben dem Shakespeare Arch, an den ich mich auch erst nach dem zweiten Besuch wieder erinnern konnte. Nach einem Besuch in der Kirche machten wir uns auf den Weg durch die Stadt, kletterten auf den Berg zur Kirche des Heiligen Franziskus und landeten am Ende in einer kleinen Gasse in einem noch kleineren Restaurant. Ich glaube, es waren vier Tische. Das Essen war unglaublich lecker, auch wenn wir uns mit der Menge etwas zurückhielten. Schließlich wollten wir am Abend auch noch etwas essen.

Nächster Stopp war eines jener toskanischen Naturbäder, welche die alten Römer uns noch voraus haben, weil jene sie schon kannten, wir aber noch nicht. Mit der Terme di Petriolo ist diese Liste nun wieder um einen Eintrag kürzer geworden, das Baden jedoch verkniffen wir uns. Rundherum sieht man sehr alte Wohnmobile, die Luft ist Hasch-geschwängert und die meisten Leute erwecken den Eindruck, dass Marijuhana eben doch erhebliche Nebenwirkungen haben kann.

Pünktlich 16:00 Uhr – ab dann konnte man einchecken – fuhren wir im Weingut vor. Ein netter junger Mann zeigte uns unser Zimmer, kochte uns einen Espresso und ich hatte endlich mal wieder die Gelegenheit, meine Haare zu waschen. In den letzten Unterkünften gab es entweder nur Badewannen oder einen zu geringen Wasserstrahl 😉 Heute konnte ich meine Haare dann auch noch ein wenig in die Sonne halten. Dabei fühlen wir uns gut bewacht. Die Gene des Mastiffs auf dem Gut hätten wohl auch für einen Bären herhalten können.

Parallel dazu suchten wir uns auf einer Speisekarte das Abendessen aus. Bis 17:30 Uhr ist dieses zu bestellen und am Abend wird es dann in einem Korb geliefert und man kann es essen, wo immer man will – im Empfangsraum, irgendwo auf dem Grundstück oder im Zimmer. Das ist ein unglaublicher Service und es war auch noch extrem lecker. Dazu gab es eine Flasche Brunello di Montalcino, es ist zwar kein Barolo, aber für mich als Nicht-Rotwein-Trinkerin auch ganz passabel 🙂 Nein, Scherz, der schmeckt tatsächlich richtig gut. Wie das mit dem anderen Wein von hier ist, werde ich morgen in einer Weinprobe erfahren. Egal, wie der Wein von hier auch heißt, es ist immer die gleiche Traube, identisch mit jener im Chianti-Gebiet. 100% Sangiovese – übersetzt: Jupiters Blut.

Eva

Sie schreibt und immer häufiger fotografiert sie auch.

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