An diesem bezaubernden Platz erwartet uns nach einer ausgesprochen ruhigen Nacht (wir haben seit gestern Abend kein Auto mehr gehört geschweige denn gesehen) ein außergewöhnlicher Morgen. Nicht nur, dass wir uns im Angesicht von vier Vulkanen befinden, auch hat der Columbia River das ganze Tal mit Nebel gefüllt.
Der Mt. St. Helens glüht schon und am Horizont links ist der Mt. Hood über den Wolken zu sehen.
Im Osten, genau gegenüber des Mt. St. Helens sehen wir den Mt. Adams, den zweitgrößten Vulkan hier nach dem Mt. Rainier. Links von ihm wird gleich die Sonne aufgehen.
Ein hier häufiger zu sehendes Wetterphänomen sind die sehr dekorativen Linsenwolken.
Inzwischen ist auch ein bisschen Wind aufgekommen, der mit ein paar Wolkenfetzen den Himmel verschönert.
Der Blick reicht über das Wolkenmeer locker bis zum Mt. Hood.
Nach vielen Stunden, wir haben mittlerweile in aller Ruhe unser Frühstück verzehrt und sitzen bei einem letzten Kaffee am Viewpoint, kommt auch mal wieder ein anderes Auto aus dem Tal herauf. Die wenigen Autos sind ein guter Indikator für die geringe Besucherdichte auf dieser Seite des Berges. Wir räumen für die neuen Besucher unseren Platz und machen uns auf den Weg in einen neuen spannenden Tag.Auf unserem Weg ins Tal halten wir noch das ein oder andere Mal, um uns über die Blast Zone zu informieren und die Aussicht zu bestaunen.
Hier sieht man besonders gut die Auswirkungen des Blast auf die Bäume mit Mt. Rainier im Hintergrund.
Dem Meta Lake kommt eine besondere Rolle bei der Renaturierung zu. Dieser See lag während des Ausbruchs unter einer meterdicken Schneedecke. Dadurch waren Fische und Amphibien geschützt und besiedelten die Region von Neuem.
Unser weiterer Weg führt uns, den Mt. St. Helens immer auf der rechten Seite, bis zur Cedar Greek Grist Mill, eine der bekanntesten Historic Landmarks in WA. Besser wäre es natürlich hier im Herbst zu sein, wenn sich das Blattwerk bunt färbt. Wenigstens ein Zeuge vom letzten Herbst findet sich noch.
Das eigentlich Interessante hier ist das Ensemble aus Covered Bridge und Sägemühle.
Auf der Brücke treffen wir ein paar texanische Rentner, die ihrer Begeisterung Ausdruck verleihen, dass wir uns aus Deutschland an diesen Ort „verirrt“ haben. Sie selbst entfliehen Jahr für Jahr der Hitze ihrer Heimat und machen Urlaub in kühleren Gefilden. In diesem Jahr war ihnen das mit der Wahl von Washington nur nicht so richtig gut gelungen. Sie nutzen die Chance und fragen mal einen Mann mit Stativ, wie man das Ensemble gut fotografieren könnte.
Dabei gebe ich ihnen ein paar Tipps für ungefähr diese Perspektiven.
In der Hitze des Tages war es an diesem ruhigen Ort sehr erholsam. Der Bach brachte ausreichend Kühlung mit, auf die wir aber sofort wieder verzichten mussten, als wir in unser Auto einstiegen.
Für den Abend hatten wir uns den Oxbow Regional Park zum Übernachten ausgesucht, schön und ruhig an den Flussschleifen des Sandy Rivers gelegen. In unmittelbarer Nähe liegt das westliche Ende des historischen Columbia River Highways. Schon beim Befahren des Platzes sehen wir einige Hirsche, die sich gemeinsam mit den Menschen die Campsites teilen. Sie sind hier so zutraulich, dass wir tunlichst nichts vor dem Wohnmobil stehen lassen werden, vor allem zu ihrem Schutz. Auf jeder Campsite gibt es einen Galgen, an dem man sein Essen o.ä. nach oben ziehen kann, damit es die Hirsche nicht erreichen. Wir werden den heutigen Abend hauptsächlich damit verbringen, diese imposanten Tiere zu beobachten und uns dabei köstlich amüsieren. Da wir für alles, was schneller als ein Seestern ist, zu diesem Zeitpunkt nicht ausgerüstet sind, gibt’s dazu auch keine Fotos.
Mit Grillen und Würfelspielen geht dieser Tag entspannt zu Ende und es scheint mal wieder eine längere Nacht zu werden 😉