Das ist mein Fazit des heutigen Tages, welches ich gleich mal an den Anfang stelle. Wie das dann in der Wüste werden soll (und wird), bleibt abzuwarten.

Am Vormittag haben wir unser schönes Quartier in Fès verlassen und uns auf den Weg nach Volubilis gemacht. Dort galt es alte Ausgrabungsstätten der Römer zu bestaunen. Auf dem Weg dahin waren wir auf der Suche nach einem Geldautomaten, aber außerhalb der Städte scheinen wir da kein Glück zu haben. Jens ist gemütlich hinter einem anderen Auto hergefahren ohne sich zu kümmern, wie schnell man wohl fahren dürfe und prompt wurden wir natürlich von der Polizei angehalten (so wie das Auto vor uns auch). Waren wir doch tatsächlich 82 km/h gefahren statt der erlaubten 60 km/h. Mit 300 Dirham wären wir also dabei gewesen und hätten unser Strafticket bezahlen können. Aber da wir keinen Geldautomaten gefunden hatten, waren wir auch nicht im Besitz marokkanischen Geldes. Jens musste mit zum Polizeiauto und kam dann aber erstaunlich schnell und sich fröhlich verabschiedend wieder. Zwei 10-€-Scheine hatten ihn gerettet, eine Quittung konnte er dafür leider nicht bekommen 😉

Wir konnten also die Weiterfahrt antreten und erreichten alsbald Volubilis. Schon im Auto tropfte ich fröhlich vor mich hin, wahrscheinlich reichte das Wissen um die 36°C schon aus. An der Kasse hatten wir dann wiederum das Problem, dass wir kein Geld hatten, aber auch da taten es Euro. Der Kassierer gab sogar netterweise zum Wechselkurs 1:10 heraus und wir waren wieder etwas „flüssiger“. Jens führte uns schnurstracks zu Mosaiken, von denen er den beiden Mitreisenden schon gestern berichtete, um gleich festzustellen, dass dies nicht die richtige Stelle sei. Er nahm sich vor das Mosaik zu suchen, Elias und Kleopas erliefen ein wenig das alte „Römerzeugs“ und ich wollte nur in den Schatten. Ein Glück war ich hier vor 8 Jahren schon mal, daher blieb ich ganz ruhig sitzen und spielte „Wer sich bewegt, verliert.“. Der Schweiß rann trotzdem in Strömen und ich sah mich in Gedanken schon in der Wüste fortfließen.

Eine Cola später wagte ich mich wieder ins Auto und wir setzten unseren Weg Richtung Meknès fort. Hier kann ich vorwegnehmen und abkürzen: Wir hätten auf den Manager des Riads in Fès hören sollen. Die Stadt ist eine große Baustelle, es gab leider gar keine der Schönheiten der Stadt zu sehen. Um ein Mittagessen zu bekommen, sind wir durch die Gassen der Stadt gelaufen, nahmen nochmals alle Gerüche einer arabischen Stadt wahr und landeten am Ende in einem Café, in dem es neben der üblichen Tajine auch Pizza gab. Ich bin davon überzeugt, sie war aufgetaut und aufgebacken, aber sie war essbar. Der größte Erfolg in Meknès war allerdings das Finden eines Geldautomaten. Jetzt können größere Ausgaben kommen.

Zum Ende des Tages sind wir in den Mittleren Atlas, in die Nähe von Azrou, gefahren. Hier haben wir eine Unterkunft gefunden, die ein bisschen an eine Alpenhütte erinnert. Nach dem obligatorischen Tee haben wir unsere Zimmer bezogen und uns dann noch auf den Weg gemacht, Affen anzuschauen. Dafür waren wir aber ein wenig zu spät. Wir sahen sie noch, aber fast nicht mehr im Hellen. Gut, dass wir morgen, auf dem Weg in die Wüste, nochmal bei den Affen vorbeimüssen. Dann nehmen wir auf jeden Fall auch Futter mit.

Jetzt ist es hier endlich auch herrlich kühl, ich bin glücklich, dass ich dies am Ende des „schwitzigen“ Tages erleben kann. Die Vorfreude aufs Dinner und eine kühle Dusche lässt mich auch erst einmal ausblenden, wie das wohl in den folgenden Tagen werden wird.

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