Da wir gestern Abend ja beizeiten das Handtuch geworfen haben und uns dem Nachtschlaf widmeten, klingelte heute morgen bereits 6.30 Uhr der Wecker an den – tadaa!! – Plitvicer Seen. Die nette Dame an der Rezeption wies uns bei unserer Ankunft bereits daraufhin, dass heute der Eintritt nur 50 Kuna pro Person beträgt und daher wohl viele Kroaten die Seenlandschaft bevölkern werden.
Und das war die Untertreibung des Jahrhunderts. Wenn irgendwer, der diesen Blog liest, eine Vorstellung von viel hat, dann kann er das getrost mehrfach mit beliebigen Faktoren (>1) multiplizieren: Zu den etwa 4,2 Millionen Kroaten, die ausnamslos alle heute den Nationalpark besichtigten, kam nämlich auch noch die halbe Milliarde Asiaten, die irgendwelchen Bussen entschlüpften und hinter hoch erhobenen Stangen mit irgendwas dran herliefen oder besser gesagt im Weg rumstanden.
Unser Plan war ja eine schöne entspannte Geburtstagsrunde mit auch mal über den See schippern. Heute früh ging mir noch: „Heut fahren wir übern See, übern See…“ durch den Kopf. Einmal an einer der Anlegestellen der mittlerweile erfreulicherweise ökologischen Elektroboote angekommen, will man nur noch seine Beine in die Hand nehmen und irgendwohin laufen. In unseren Falle war das dann immer die weiteste bzw. die höchste Strecke, auf jeden Fall irgendwohin, wo tendenziell weniger Menschen waren. Schwierig! Manchmal ist es uns gelungen, aber davor lag dann meistens ein Anstieg. Eigentlich ist es hier total schön und man könnte wunderbare Fotos machen (Jens hat auch ein paar hinbekommen). An vielen Stellen gab es aber nicht einmal ein Durchkommen, da fünf- oder sechsköpfige Familien auf dem Steg erstmal ein Selfie machen mussten (Eigentlich schade, dass dabei keiner ins Wasser gefallen ist, das wäre wenigstens noch amüsant gewesen.).
Nach ca. 17 km und etwas, das man mit viel Fantasie als Mittagessen bezeichnen konnte, sind wir gegen 15.30 Uhr wieder in unserem Hotel angekommen. Dort hat uns die nette Mitarbeiterin sogar einen Kaffee gekocht, bevor wir uns dann nochmal durch den Ansturm der Autos gequält haben um einen Platz ausfindig zu machen, von dem es morgen früh vielleicht auch noch ein Foto gibt.
Nun liegen wir erschöpft auf dem Bett unseres feinen Hotelzimmers und warten auf das Abendessen, das wir heute auch wieder hier vor Ort einnehmen werden. Da zum 3-Gänge-Menü (bestehend aus wirklich leckerer Hausmannskost) auch immer eine Flasche šljivovica auf dem Tisch steht und wir heute ja auch noch Geburtstag feiern ;), schreibe ich lieber mal vor dem Abendessen. Es ist davon auszugehen, dass ich im Anschluss eher noch müder bin und morgen klingelt der Wecker ja wieder so zeitig. Piran wartet auf uns.