Nun sind wir also im Urlaub angekommen. Obwohl wir den Wecker vorsichtshalber gestellt haben, bin ich von einem Glockenspiel der benachbarten Kirche geweckt worden. Heute morgen hat es mein Unterbewusstsein noch in den Traum eingebaut, heute Abend habe ich es nochmals bei vollem Bewusstsein genießen dürfen. Da ich den Urlaub als gute Arbeitnehmerin mit einer Erkältung begonnen habe, war ich ganz froh, dass die Nacht zur Erholung beigetragen hat.
Das Frühstück konnten wir da genießen, wo wir gestern schon zu Abend essen durften. Unzweifelhaft gehört es zu den besten frühmorgendlichen Malzeiten, die wir in Italien bisher genießen durften. Allein die Auswahl an Parmigiani und Salume – Schwärm!
Danach machen wir uns auf den Weg nach Parma, nicht ohne einen Zwischenstopp in der Stadt bzw. dem Städtchen zu machen, mit dem man hier den Namen Verdi verbindet – Busseto. Vom dortigen Museum fahren wir noch zu Verdis Geburtshaus nach Roncole Verdi und hätten selbiges dort fast übersehen 😉
Parma empfängt uns dann nicht mehr ganz so sonnig, der lang angekündigte Wind sorgt für Wolken und etwas niedrigere Temperaturen. Wir finden den Weg in ein sehr, sehr enges Parkhaus, viele Parklücken in den Gassen sind ausschließlich für Vespas gemacht.
Wir schlendern durch die Stadt bis zum Dom. Dort haben wir zwar den Großteil der Messe schon verpasst, können uns aber noch den sonntäglichen Segen mitnehmen. Für eine Bischofsstadt hat die Messe tatsächlich recht wenig Bischöfe (<1), dafür aber ein paar Pfarrer und eine ganz lebendige Gemeinde zu bieten. Im Anschluss schauen wir uns noch den Dom an, der 1106 schon eingeweiht wurde. An Dresden. hatte da noch nicht einmal irgendjemand gedacht.
In einem empfohlenen Café essen wir ein leckeres Eis. Das bekommen wir hier zusammen mit einem Latte Macchiato und einem Espresso für 10€ – bei uns undenkbar. Und mindestens das Eis ist so in Deutschland nirgends zu finden.
Auch schauten wir noch am Teatro Farnese vorbei, einem barocken, vollständig aus Holz errichteten Theater. Beeindruckend in der Größe, muss die Akkustik so schlecht gewesen sein, dass nur 9 Aufführungen hier stattfanden. Wir hätten das gern aus der Nähe betrachtet, aber wir hatten keine Lust, viel Geld für viele Museen im Palazzo della Pilotta zu zahlen, um am Ende nur das alte Theater zu besichtigen. So musste es ein Bild von außen tun.
Nicht unerwähnt bleiben darf hier natürlich Parmegiano. Eine Verkostung können wir uns sparen. Die bekommen wir so ganz nebenbei beim Frühstück. Da sind Sorten dabei, besonders alte, die sind – sagen wir es so – anspruchsvoll. Hier in Parma stellt sich dann für uns folgende Frage: Parmigianino – ist dies der Erfinder oder Entdecker des Käses? Oder, ob der Verkleinerungsform nur der Sohn des Erfinders? Und warum hat dieser dann hier ein Denkmal?
Mit Käse hatte er nichts zu tun. Parmigianino, eigentlich Girolamo Francesco Maria Mazzola, war ein Maler und Radierer – wer wüsste es nicht? 😉
Zurück am Auto beschließen wir, nun wieder in unser sehr schönes (und sehr teures) Quartier in Polesine Parmense zu fahren. Es soll doch auch irgendwie benutzt werden und so ein Mittagsschlaf… Zuerst mussten wir aber die vielen Katzen und andere hier wohnende Tiere noch einmal ausführlich würdigen, im Innenhof einen Frizzante trinken um dann doch noch unser Bett aufzusuchen. Die nächsten zwei Tage werden geplant und durch Buchungen manifestiert und dann versuchen wir uns daran, die Zeit bis zum Abendessen mit Schlaf zu überbrücken, da es mittlerweile schon nach 17:00 Uhr war.
Den Abend beschließen wir wieder in der gutseigenen Hosteria. Nachdem wir gestern jeweils ein Menu hatten, versuchen wir heute die anderen leckeren Gerichte. Beim Bezahlen werden wir dann bereits mit Handschlag verabschiedet. Wenn man zweimal kommt, gehört man wohl schon zum Inventar 😀