In jeglicher Hinsicht. Wir haben als erste unseren Campground in Golden verlassen, waren als erste dumpen und sind dann wieder an den Emerald Lake gefahren. Gegen 8:00 Uhr sollte dort die Sonne rauskommen und wir wollten diesmal gern einen Parkplatz in vorderster Reihe bekommen. Kurz nach 6 kamen wir an und waren in der Reihe der RV‘s – Erster. Ich stellte den Wecker auf 7:20 Uhr, was bei Jens verwunderte Blicke hervorrief, aber dann hatte ich noch ein paar mal Zeit, auf „Snooze“ zu tippen. Nicht Erste war allerdings die Sonne.

Selbst als wir gegen halb 10 den See verließen, versteckte sie sich noch hinter dicken Wolken. Enttäuschend! Nach einem Besuch an der Natural Bridge, einer besonders engen Stelle des Kicking Horse River, schauten wir noch kurz auf die hier sehr bekannten Spiraltunnel, wo die kilometerlangen Züge fast an derselben Stelle aus dem Berg herauskommen, an der sie in anderer Richtung eingefahren sind. Mit zwei solchen Tunneln wird die Continental Divide überwunden.

Wir machten im Anschluss etwas ähnliches, allerdings ohne Spiraltunnel. Die nächste Stichstraße führte uns zu den Takakkaws Falls, den zweithöchsten ihrer Art in Kanada. Im Vorfeld hatte ich schon mehrfach gelesen, dass es zwei Spitzkehren geben würde, die man mit dem Wohnmobil rückwärts fahren soll 😳. Das stand dann auch wirklich so auf den Schildern, aber mit unseren knapp 25‘ schafften wir die erste Kehre sofort und bei der zweiten mussten wir nur einmal zurücksetzen. Oben angekommen sahen wir schon aus weiter Entfernung einen wirklich hohen Wasserfall. Und man glaubt es nicht: Obwohl man die ganze Zeit keinem Auto begegnet, kommt man plötzlich an einen völlig überfüllten Parkplatz. Wir haben uns noch an eine Stelle gequetscht, haben aufmerksam das Bärenbriefing gelesen und liefen dann bis zum Wasserfall.

Aus der Nähe war er gar nicht so schön wie aus der Entfernung. Das fallende Wasser ausgeguckt, machten wir uns wieder aus dem Tal und schlossen heute unsere Urlaubsrunde in Lake Louise. Den Ort ließen wir rechts liegen und fuhren über die Bow Valley Road bis Banff.

Unser Auto dürstete nach weniger besteuertem Diesel. Die Stadt an sich ist furchtbar. Wir haben zwei Runden gedreht, um irgendwo einen Stellplatz für unser Gefährt zu bekommen. Eigentlich wollten wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und vielleicht einen Happen essen. Irgendwann waren wir aber so genervt, dass wir die Koordinaten unseres nächsten Campgroundes eingaben und beschlossen, dann halt zeitig hier zu sein. Und – Überraschung – wir waren Erster! Der Ranger hatte gerade die Listen für den heutigen Tag ausgelegt, Jens fand nach ein wenig Sucherei auch „Eva B.“ und dann ging es auf direktem Weg zu unserer Site für heute. Hier sitzen wir jetzt, nachdem Jens einen halben Wald gehackt hat, das Abendessen ist bereits verzehrt und vor uns liegt noch ein kleiner Hügel, der verfeuert werden muss. Mitnehmen darf man das Holz hier nämlich nicht, damit der Pine Beetle nicht weitergeschleppt wird.

Eva

Sie schreibt und immer häufiger fotografiert sie auch.

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