So ist der heutige Tag zusammenzufassen. Nachdem der Morgen gewohnt grau war, haben wir mit dem Frühstück ein bisschen Zeit verplempert und dem Himmel die Chance gegeben, blau zu werden. Diese hat er dann auch tatsächlich genutzt 😉 Da es außerdem sehr schön windstill war, hat Jens sein Angelzeug und ich mein Buch und das Strickzeug zusammengepackt (ich habe mir in weiser Voraussicht noch eine Decke für die Steinbank mitgenommen) und dann sind wir die Stufen hinab zum Fjord gestiegen. Jens wollte die Angel mal ein bisschen auswerfen, wohl wissend, dass schon Ebbe war und dies nicht die fängigste Zeit. Zwei andere Angler hatten am Anfang noch ein bisschen Glück, aber wir haben ja noch Fisch im Gefrierfach.

Während Jens geduldig die Angel immer wieder in den Fjord beförderte, hörte ich ein mir wohl bekanntes „Schnaufen“ und dann sah ich sie auch schon – Schweinswale. Ich war hin und weg und freute mich. Die mindestens drei Wale waren sehr viel schöner und näher als der eine arme Zwergwal, der uns in Andenes noch vorgeführt wurde. Außerdem waren die hier im Fjord auftauchenden Exemplare auch so nett und kamen noch ein paar mal wieder. Jens musste allerdings wieder einmal die Erfahrung machen, dass da, wo Schweinswale sind, die Fische meistens in ihnen verschwinden 😉 Das kannten wir schon vom Sognefjord, da hatten wir 2007 ein Häuschen und ein Bötchen. Wenn wir zum Angeln fuhren, wurden wir immer von Schweinswalen am Boot besucht und wir haben eine Woche lang nichts gefangen. 

Es war an diesem Stellplatz so schön, dass es eigentlich schon schade war, dass wir irgendwann doch weiterfahren mussten. Da wir den Fährplan aber auch noch ein bisschen im Auge hatten und es ja bis kommenden Samstag irgendwie ein bisschen vorwärtsgehen muss, sind wir dann doch noch ein paar Kilometer gefahren. Am Fähranleger in Nesna hatten wir noch eine Stunde Zeit und verköstigten uns beim Imbiss vor Ort. Da gab es zu den Frühlingsrollen und zum Fisch frisch geschnittenen Salat mit Apfel, Gurke und Tomate – eine Seltenheit hier im Norden.

Die Fährfahrt war nicht besonders lang und der heutige Zeltplatz wartete dann schon nach wenigen Kilometern. Hier stehen wir nun in der ersten Reihe mit Blick aufs Meer und genießen die Schönheit der Landschaft.

Im Rücken haben wir die sieben Schwestern (die Berge, nicht die Wasserfälle), vom azurblauen Himmel strahlt die Sonne. Eigentlich wollen wir hierbleiben, da wir wissen, dass weiter südlich eher schlechteres Wetter gibt. So liegen heute ca. 100 km hinter uns und noch reichlich 2000 vor uns. Da werden die zukünftigen Tagesetappen vielleicht ein bisschen länger ausfallen müssen, aber kritisch wird es erst am Freitag 😉

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