Die heutige Aktivität hatte ich mir gewünscht und Jens hat natürlich auch zugestimmt. Sonst wäre es heute für mich sicher kein schöner Tag geworden 😉 Nach dem Weckerklingeln um halb 8 haben wir noch ein wenig rumgetrödelt und uns über die viel zu weichen Betten geärgert. Ein Zwischending zwischen Italien und Norwegen wäre eine super Sache. Das Frühstück war halt ein Frühstück. Da ich in meinem Arbeitsleben nur ganz wenig frühstücke, sind 14 Tage Frühstücksbüffet eine echte Herausforderung für mich. Jens genießt es, obwohl er seit dem 3. Tag langweilig findet, jeden Tag das gleiche zu bekommen. Als wäre das zu Hause anders…

Die Zeit zwischen Frühstück und Lunch verbrachten wir mit einem Spaziergang zu unserem vorjährigen Stellplatz, den wir beide in ausgesprochen guter Erinnerung haben, Jens mit dem Bearbeiten von Bildern und Erstellen des gestrigen Blogbeitrages und ich mit dem Stricken des zweiten Sockens.

Pünktlich 14 Uhr erschienen wir zum Lunch, teils schon in richtig dicke Sachen eingepackt. Beeilung war angesagt – 14.30 Uhr ging unser Transfer zur heutigen Aktivität – einer Huskytour. Nach anderthalb Stunden Autofahrt durch einen dicken Schneesturm erwartete uns am Ziel ein bisschen blauer Himmel und viele aufgeregte Hunde. Schöne Hunde, die erst einmal ganz viele Streicheleinheiten brauchten.

Unsere sowieso schon dicken Klamotten tauschten wir gegen „Strampelanzüge in dick“ und dann gab’s auch schon bald die Einweisung. Relativ schnell war klar, dass Jens der Held des heutigen Tages für mich werden würde, da ich mich leider nicht auf den Schlitten stellen und anschieben konnte. Daher hatte Jens die komplette Strecke zu bewältigen und das war echt anstrengend. Die Hunde zogen nur dann, wenn von hinten auch mitgeschoben wurde. Die erste Hälfte der Strecke ging es durch Schnee und die zweite Hälfte ging durch Tiefschnee. Ich hatte Mitleid mit den Hunden und vor allem mit Jens, wobei ich glaube, dass die Hunde mein Mitleid nicht brauchen 😉

Nach 8 Tagen, 3 Stunden, 40 Minuten und 13 Sekunden (das ist der aktuelle Streckenrekord) waren wir in Nome angekommen, so schien sich zumindest Jens zu fühlen. Realistisch betrachtet haben wir unsere Iditarod in etwa einer Stunde bewältigt und erreichten unser Ziel in inzwischen stockdunkler Nacht. Da Jens einen Hymnus auf seine Leistung eingefordert hat, habe ich ChatGPT ein wenig gefüttert. Das beste Ergebnis erzielte eine Dankesrede, die ich keinem vorenthalten möchte:

Nach ausführlichen Streicheleinheiten wurden die Hunde durch uns von ihrem Geschirr befreit und in bzw. vor ihre Hütten gebracht. Für uns gab’s dann Tee oder Kaffee (je nach Begehrlichkeit) und Gespräche am Kamin. Das Tagwerk der Hunde war damit vollbracht, wir durften sie im Anschluss noch mit Nahrung versorgen. Das fanden sie ziemlich gut. Unser Fahrer brachte uns im Dunkeln und natürlich bei Schneetreiben wieder wohlbehalten zurück in unser Hotel, wo noch das Dinner auf uns wartete. Während ich diese Zeilen schreibe, weilt Jens im Reich der Schafenden. Das hat er sich heute verdient.