Wir hatten für die Überfahrt nur eine Kabine mit beschränkter Aussicht gebucht, da wir auf dieser Strecke eh nur nachts unterwegs waren. Unser Bett befand sich ziemlich weit vorn im Bug, von der Außenwelt durch zwei Bullaugen getrennt und damit wirklich recht beschränkte Sicht. Da man die meiste Zeit jedoch sowieso draußen oder auf dem Panoramadeck verbringt, stört das eigentlich nicht. Pünktlich 11 Uhr legte unsere „Fähre“ im Hafen von Finnsnes an, wobei auch hier Hafen wieder leicht übertrieben klingt.

Am Anleger stand jedenfalls direkt ein Auto von Mefjord Brygge. Der Fahrer schien ein wenig enttäuscht, dass er mit seinem Bus nur uns zwei Menschen befördern sollte, tat dies dann aber sehr zuverlässig durch die Winterwelt. Senja gilt als Regenloch, obwohl wir es im Sommer ganz anders erlebten. Im Winter kommt das Wasser in großen Mengen in monokristalliner Form (das ist ein Konstrukt von Jens und kommt nicht von mir!) vom Himmel. Hatten wir auf den Lofoten schon Landschaft vom Zuckerbäcker, ist es jetzt noch eine andere Nummer. Auf der etwa eineinhalbstündigen Fahrt zum Hotel lernten wir noch eine andere Ecke von Senja kennen, Sträßchen, die im letzten Sommer nicht auf unserem Weg lagen.


Im Hotel gab’s dann einen Ablaufplan für die nächsten Tage und ein schönes Zimmer mit Fenstern in drei Richtungen. Da wir nun seit Tagen immer nur alles aus den Taschen gepflückt haben, war es heute mal Zeit, diese komplett auszuräumen. Für drei Tage lohnt sich das. Nach ein bisschen Pause ging es an die Bar, für Jens gab es einen Kaffee, für mich heiße Schokolade und für uns beide „4 gewinnt“. In unserem Fall sollte es heißen: Jens gewinnt und ich bin frustriert 😉


Da es draußen durchgehend schneite, gab’s im Zimmer vor dem Abendessen heute mal einen Film. Dann ging’s zum Dinner, wir genießen hier Vollpension und zum Abendessen können zwei Gänge gewählt werden. Das Essen war fein und üppig, den restlichen Wein haben wir mit aufs Zimmer genommen. Für uns ging’s dann direkt zum Abendprogramm: Northern Light Tour. Am Anfang gab es einen sehr interessanten Film und im Anschluss begann die Jagd. Ich habe das für ziemlich aussichtslos gehalten, da es ununterbrochen schneite, aber unserem Guide ist es am Ende wirklich gelungen, zwei Schneepausen von gefühlt jeweils 5 Minuten zu finden, in denen es tatsächlich auch noch Nordlichter zu sehen gab.

Der Tag war immer wieder von Erinnerungen an den letzten Sommerurlaub geprägt. Hier im Ort hatten wir einen ganz tollen Campingplatz und hier im Hotel haben wir das einzige Boot des Urlaubs gemietet und sogar Fische gefangen.
Morgen gibt es eine weitere tolle Aktivität, ich freu mich drauf.