Wir erwachten eingangs des Magdalenefjord mit dem Blick auf Gletscher unter blauem Himmel. Nach dem Frühstück empfing uns unsere Guide Juliane, um uns über die Sicherheitsvorkehrungen beim Landgang aufzuklären und über das Anlanden mit den Zodiaks zu unterrichten. Dann waren wir auch schon die ersten, die dieses Abenteuer beginnen durften. Wir mit Rettungsweste und Juliane zusätzlich mit Schreckschusspistole und Gewehr ausgestattet, begann unsere erste Wanderung. Wir bekamen einen Einblick in das Leben der früheren Walfänger und einen ersten Blick auf einen schönen Gletscher. Zwei Mutige (oder Bekloppte) aus unserer kleinen deutschsprachigen Gruppe fanden am Ende dann auch noch den Weg ins 3° kalte Wasser, bevor es zurück aufs Schiff ging.

Am Nachmittag waren wir dann beim zweiten Landgang die letzte Gruppe und hatten sehr viel Zeit, den interessanten Erläuterungen am Smeerenberg-Gletscher zu lauschen. Das Wissen über Gletscherentstehung, sein Abschmelzen und Kalben wurde nochmal schön aufgefrischt. Am Ende konnten wir noch ein wenig auf dem Rand des Gletschers herumwandern, natürlich immer in Julianes und somit des Gewehres Nähe. Mit dem Zodiac ging’s dann ziemlich nah an den Gletscherrand, unser Bootsführer hatte viel Spaß daran uns schnell an die Eisberge heranzubringen.

Zurück auf dem Schiff hatten wir uns gerade gemütlich hingesetzt, da holte uns die Durchsage auf den Bug, dass es eine Walrossansammlung zu betrachten gäbe. Naja, betrachten ist ein sehr weiter Begriff, zum Glück hat Jens ein langes Tele ausgeliehen.
Ein ähnliches Spiel gab es dann auch nochmal beim Abendessen: Kurz vor dem Desert gab es die Durchsage, man habe 3 Eisbären gesichtet. Alles sprang auf, der Speiseraum war auf einmal leer. Das Vorderdeck füllte sich und es waren drei wirklich winzig kleine Punkte am Ufer zu sehen. Eine Mutter mit ihrem Jungen, die wahrscheinlich auf der Flucht vor dem ausgewachsenen Männchen war. Da Jens mit seinem langen Tele wieder im Vorteil war, hat er sich unter Chinesen und anderen Canonbesitzern heute sehr viele Freunde gemacht, weil sie alle sein Tele nutzen durften. Wer keine passende Kamera hatte, fotografierte dann mit dem Smartphone das Bild auf dem Display der Kamera. Da bildeten sich sogar Schlangen hinter dem Stativ. Die Chinesen finden uns sogar so gut, dass sie uns immer wieder in unser Zimmer folgen (kleiner Scherz, die Armen verlaufen sich immer wieder). Mittlerweile hat Jens das Stativ abgebaut, alle müssen wieder mit ihrer eigenen Technik klar kommen und wir nähern uns unserem Ankerplatz für diese Nacht.

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