Wir müssen nun Abschied nehmen von Aigues-Mortes. Seit gestern sind wir die einzigen Gäste im „Maison de mon père“. Wir wurden nochmals eindringlich erinnert, die Anwohner-Parkkarte wieder abzugeben. Also haben wir heute morgen erst das Gepäck zum Auto gebracht, dann das Auto ausgeparkt um sofort wieder auf den Parkplatz zu fahren. Dann haben wir die Fahrräder noch geholt und die Parkkarte zurückgebracht. Mit diesem Manöver haben wir in den letzten Tagen reichlich 90 € Parkgebühren gespart…

Unser erster Weg nach zwei autofreien Tagen führte uns in den Shop der Saline, wo wir Fleur de Sel und reichlich Reis aus der Camargue kauften. Zweiter Stopp war eine Decathlon-Filiale in Nîmes. Jens war der Meinung, ich bräuchte dringend eine Brille zum Fahrradfahren, nachdem er mir gestern mehrmals lebensmüde Insekten aus den Augen pulen musste. Außerdem gab es in der Fahrradabteilung zwei neue Bowdenzüge für meine Gangschaltung. Diese wanderten mit an das kleine Arsenal an Ersatzteilen und Werkzeugen, welche der moderne Radfahrer wohl immer dabei haben muss. Das sagt zumindest mein Mechaniker. 😉

Auf dem großen Parkplatz bei der Pont du Gard in Remoulins angekommen, sattelten wir auf die Fahrräder um und drehten eine Runde durch die Gegend rund um das Aquädukt. In Castillon-du-Gard, einem kleinen Ort mit Ausblick zur Römerbrücke, fanden wir ein feines Bistro, in dem wir uns zum Mittag stärkten.

Zurück am Auto wartete dann die Fahrt nach Saint-Tropez auf uns. Über viele Schlängelstraßen kamen wir am späten Nachmittag im Städtchen der Reichen und Schönen an. Unser Hotel liegt ziemlich zentral und so machten wir uns alsbald zur Erkundung des „Fischerdorfes“ zu Fuß auf. Es ist aber nicht das erste Mal, dass schon der erste Eindruck eines Ortes sich beim genaueren Hinsehen bestätigt. Als wir am Hafen angekommen waren, stand für uns fest, dass wir den Aufenthalt nicht um eine zweite Nacht verlängern werden. Es ist schön, sich auch diesen Ort an der Côte d’Azur mal anzusehen, aber der Nepp und die Abzocke der Restaurants und Läden in der ersten Reihe lässt sich nicht wegdiskutieren. Wir haben uns dann noch ein wenig über die Yachten derer amüsiert, die so ein „Boot“ für den Ausdruck ihrer Persönlichkeit brauchen. Mir fällt auch kein Grund ein, warum ich für eine 85m²-Wohnung 3,2 Millionen Euro bezahlen soll.

Wir haben uns dann in einer Nebenstraße ein nettes Restaurant mit wirklich guter Küche gesucht, sind von einem Kellner bestens bedient worden, haben lecker gegessen und freuen uns jetzt darauf, morgen ins Piemont weiterzureisen. So komme ich doch noch zu meinem italienischen Essen 😉

Am Ende gibt es noch ein paar Bilder der Pont du Gard vom letzten Besuch hier, als die Kamera mitreiste und Jens früh am Morgen ganz allein am Fluss stand um das Glühen des Aquäduktes im ersten Sonnenlicht zu fotografieren./