Wir versuchen, die nächsten Tage mal keine Worte über das Wetter zu verlieren – das lohnt sich nicht, es ist einfach schön. Dafür gibt es noch ein bisschen was zu Tag und Nacht zu schreiben, vielmehr zum Ausbleiben dieser. Auf den Lofoten ging die Zeit der 24-h-Stunden-Sonne gerade in diesen Tagen zu Ende. Das heißt aber nicht, das dies irgendwelche Auswirkungen auf die Helligkeit hätte. An unserem letzten hyggeligen Standplatz in der Nähe von Svolvær ging die Sonne laut Daten gegen 0.30 Uhr unter und kurz vor 2.00 Uhr wieder auf. Am Himmel war davon nichts zu merken, es bliebt einfach hell. Wenn wir die Sonnenuntergangs- und -aufgangszeiten aber intensiver betrachten, fällt auf, dass die Zeiten sich schon rapide verändern. Sind wir es um diese Zeit zu Hause gewohnt, dass die Sonne jeden Tag ein oder zwei Minuten eher untergeht, so sind es hier pro Tag 12 Minuten!. Wir sind hier halt wirklich weit oben auf unserer Erdkugel. Schon auf Andøya in den letzten beiden Nächten hatten wir aber wieder einen Breitengrad erreicht, welcher die Sonne noch nicht untergehen sieht. Und weil es uns hier oben so gut gefällt, bewegen wir uns nun wieder weiter nach Norden, jedenfalls noch ein bisschen.

So sollte uns heute die Fähre über den mehr als 30 Kilometer breiten Andfjord nach Senja bringen. Auch diese Fähre sind wir schon zweimal gefahren. Das Ziel dieser Überfahrt, die Insel Senja, mussten wir aber aus Zeitgründen immer auslassen, stellten aber jedes Mal beim Durchqueren fest, dass wir dort mal länger verweilen müssten. Senja gilt aber als ziemliches Regenloch, was die Sache häufig nicht einfacher macht. Also wann, wenn nicht jetzt.

Aber ersteinmal machte uns die Fähre einen kleinen, dünnen Strich durch diese, unsere Rechnung. Wir wussten, dass wir zeitig am Kai sein mussten. Knapp zwei Stunden waren aber zu wenig. Wir reihten uns in Spur 4 (von 4) ein und wussten damit schon, dass wir nicht mitkommen würden. Und so war es dann auch, die 13.00-Uhr-Fähre fuhr ohne uns. Aber wir wurden in Spur 1 eingereiht für das nächste Schiff. Also eigentlich nicht das nächste Schiff, sondern dasselbe, nur 4 Stunden später, wenn es den Andfjord gequert haben und wieder zurück sein würde. Wir hatten als viel Zeit – Zeit zum Essen gehen, Zeit für ein Mittagsnickerchen, Zeit zum Angeln am Kai. Die ersten beiden Tätigkeiten verliefen erfolgreich, die letzte nicht.

17.00 Uhr standen wir dann pünklich auf der Fähre und genossen die Überfahrt nach Senja bei Traumwett… aber darüber wollte ich jetzt nicht mehr schreiben.

In Gryllefjord auf Senja angekommen, folgten wir der norwegischen Landschaftsrute 86, erfreuten uns an den Ausblicken auf Berge und Meer und steuerten wenig später unser heutiges Tagesziel auf dem Campground Skaland an. Gebucht hatten wir dort die vorletzte Stellfläche noch von der Fähre aus. Hier und heute ist dann wirklich Norwegen so, wie wir es kennen und lieben: Traumhafte Landschaft unter blauem Himmel. So ganz nebenbei sei noch bemerkt, dass wir vom Ufer aus hier gerade mehr Tiere sehen als gestern auf der Walsafari.

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