Beschäftigt man sich das erste Mal mit der Frage, ob man die Hurtigrute nord- oder südgehend befahren soll, wird meistens die Rute gen Norden empfohlen. Wir haben bis jetzt, wenn auch nur im Winter, beide Richtungen erlebt, zumindest die Strecke bis kurz vor das Nordkap. Meine Meinung weicht von der Standardantwort ab: Ich würde die Route südgehend bevorzugen. Gründe dafür gäbe es zwei: Die Passage des Raftsundes und der Vesterålen bei Tageslicht, ebenso die Tagespassage der Helgelands-Küste zwischen Ørnes und Brønnøysund. Vielleicht sind wir auch nicht ganz objektiv bei unser Erinnerung an die Vesterålenpassage, da es unsere erste Fahrt auf einem Hurtigrutenschiff war, nahezu kein Wind wehte und das Schiff so leer war, dass fast alle Passagiere zusammen auf dem kleinen Außendeck unterhalb der Brücke standen. Obwohl das erst 10 Jahre her ist, ist das eine Erinnerung aus einer anderen Zeit.

Auf der nordgehenden Passage, die wir letzte Nacht genutzt haben, fährt man durch den Raftsund im Stockdunklem. Erst ganz am Ende der Vesterålen, in Harstadt, erwacht der nächste Tag. Als Erlebnis dieses Teils der Schiffsreise bleibt „nur“ eine Aurora Borealis. Um es aber so zu sehen wie auf dem Teaserbild, muss schon viel zusammenkommen. Letzte Nacht hatten wir kein Glück, das wussten wir aber schon vorher.