Eigentlich wollte Jens den heutigen Morgen endlich mal nutzen um zeitig aufzustehen und Fotos vom Sonnenaufgang zu machen. Ein Blick nach draußen verkündete aber fehlenden Nebel und ließ ihn wieder unter die Bettdecke rutschen. So machten wir uns erst gegen 9 Uhr auf den Weg. Nach einem kurzen Frühstück in der nahe gelegenen Bäckerei ging es zum Berg Vogel. Dort fuhren wir mit der Seilbahn nach oben und entdeckten eine für uns etwas unwirkliche Welt. Im Winter brummt hier bestimmt der Bär. Lauter Sessellifte und auch andere Seilbahnen, die potentielle Skifahrer auf Hänge bringen würden, gäbe es denn Schnee. Zum Wandern war das nicht wirklich geeignet. Nach einer kurzen Runde setzte ich mich auf eine „Hollywoodschaukel“ und las, während Jens ein wenig in der Gegend herum fotografierte.

Danach kam der anspruchsvollste Teil des Tages: Essen während Dauerbeschallung einer Art von Musik wie Jens sich die legendären „Oberkrainer“ vorstellt, mit denen ich (Gottseidank) nichts anfangen kann. Nach zwei etwas anspruchslosen Suppen ging’s dann wieder talabwärts. Unten angekommen bewegten wir unser Auto noch wenige Kilometer weiter und kamen somit an den Eingang zum Wasserfall. Diesen Weg legten wir tapfer zurück während uns Unmengen von Schülern entgegenkamen, die sich ganz genau wie Schüler der ca. 8. Klasse benahmen – laut und unhöflich. Besser sie kamen uns entgegen als dass wir sie am Wasserfall ertragen mussten. Dort war es dann sehr angenehm, zeitweise waren wir sogar allein unterwegs.

Als wir dann irgendwann wieder im Tal angekommen waren, hatten wir doch noch ein kleines Hüngerchen. Neben Palatschinken und Kaffee wollten wir uns auch noch einen „Bergschnaps“ gönnen. Zum Glück hat uns der Kellner davor bewahrt zwei der Wacholderbrände zu bestellen. So musste jeder von uns nur die Hälfte dieses merkwürdigen Gebräus zu sich nehmen und konnte die andere Hälfte mit Williams Birne auffüllen 😉 So furchtbar war’s zumindest für mich schon lange nicht mehr, Jens hatte gestern Zirbel (von Kiefern abstammend) zu sich genommen. Das roch 1:1 wie Badezusatz und hat wohl auch ähnlich geschmeckt. Aber wir haben das Abenteuer überlebt 😉

Wir sind dann am Rande der Pokljuka zurück nach Bled gefahren und da Jens unbedingt auf DEN Aussichtspunkt wollte, ging es heute also ein drittes Mal nach oben. Zwecks schlechter Informationen den Aufstieg betreffend hatte ich auf jeden Fall die falschen Schuhe an (Jens hatte keine anderen, da er ja wieder mal mit seinen Wanderschuhen einen Bach betreten musste und diese nun tropfnass waren 🙂 ). Naja, nach viel Gemecker auf meiner Seite waren wir beide auf dem Berg angekommen und es gab auch noch ein paar Bilder des bald folgenden Sonnenuntergangs am See. Der Abstieg war nicht weniger beschwerlich, aber nach einer gewissen Zeit war dieser dann auch geschafft.

Endlich in unserer schönen Pension angekommen, belohnten wir uns mit einer ausgiebigen heißen Dusche und einem anschließenden Glas Rotwein aus der hauseigenen Produktion unseres Vermieters, bevor es am Abend wieder ins gestern entdeckte und für gut befundene Restaurant zwecks Nahrungsaufnahme ging. Diese war reichlich und lecker und lässt am Ende des Tages keine Wünsche offen.

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