Giolitti

Auch am Sonntagmorgen hat sich das Völlegefühl noch nicht wirklich verflüchtigt und entsprechend unmotiviert quälen wir uns zum Frühstück. Nachdem wir in der ersten Nacht in unserem Hotel ein Upgrade in die Suite bekommen hatten, mussten wir in der letzten Nacht mit dem von uns gebuchten Zimmer vorlieb nehmen. Das war überhaupt nicht schlimm, unterschieden sich die Räume doch hauptsächlich in der Entfernung des Bettes zum Bad (naja und die Suite hatte eine Terrasse, aber die haben wir nicht genutzt). Da wir nicht soooo zeitig aufstehen mussten, waren wir und unsere Rücken mal wieder von der Härte italienischer Betten überrascht. Schnell kamen die Erinnerungen an unseren wirklich schönen Urlaub auf den Äolischen Inseln wieder, allerdings haben wir uns dort auch am liebsten nicht auf der Streckbank aufgehalten 😉

Nach dem Frühstück marschierten wir wieder eine Weile durch Rom, mussten wir doch Kalorien abbauen und Muskeln in Schwung bringen. So ging es nochmal zur Spanischen Treppe und von dort in den Park der Villa Borghese. Wir konnten das schöne Wetter in vollen Zügen genießen. Bevor wir uns eine kleine Osteria fürs Mittagessen suchten, mussten wir aber ein letztes Mal unserer Lieblingsbeschäftigung in Rom nachgehen – Eis essen. Ich habe sicher im ganzen letzten Jahr nicht soviel Eis gegessen, wie in den letzten drei Tagen (vor allem das leckere Gnutella-Eis bei Giolitti ist sehr zu empfehlen). Auch Jens findet, dass das Eis in Rom jenigem von Gelato Dondoli in San Gimignano durchaus das Wasser reichen kann.

Nach dem Essen schlenderten wir ein letztes Mal durch Rom und stellten fest, dass diese drei Tage für uns ein bisschen wie aus der Zeit gefallen waren und wir davon sicher ein wenig zehren können. 3 Tage ohne Schule und Firma waren alles in allem sehr erholsam.

Auf den Rückflug warteten wir eine Stunde länger als geplant, so hatten wir erst kurz vor Mitternacht in Berlin wieder festen Boden und den Füßen bevor wir die zwei Stunden Autobahn nach Dresden unter die Räder nahmen. Diesen Beitrag sollte es eh nicht mehr am Sonntag auf unserem Blog geben, Jens hat dazu schon etwas geschrieben.

Cantina e Cucina

Noch nie, wirklich noch nie habe ich mich so gefühlt wie am heutigen Abend. Ich bin satter als ich es bisher jemals war und meine Beine sind dermaßen pflastermüde, dass ich mir gerade nicht vorstellen kann, jemals wieder einen Schritt in einer Stadt zu tun.

Aber zum Anfang: Der heutige Morgen führte uns bereits kurz vor 7 auf den Weg zu den Vatikanischen Museen. Diese hatten wir bei unseren zahlreichen Rombesuchen noch nicht besichtigt, da Ostermontag Klassischerweise wohl geschlossen ist. Heute also Frühstück im Vatikan (naja, kann man auch drauf verzichten) und danach mit Audioguide ausgerüstet durch die Museen. Uns begeisterte zuallererst die Galerie der Landkarten. Dort waren wir wirklich allein und wir waren wirklich fasziniert von dem, was wir wiedererkannten. Über zahlreiche weitere Säle kamen wir in die Sixtinische Kapelle und staunten über das Genie, welches dieses Kunstwerk erschuf. Bald waren wir aber von zahlreichen Reisegruppen umgeben und so suchten wir gegen 10 den Weg ins Freie.

Als nächstes fuhren wir dann unter strahlend blauem Himmel nach St.Paul vor den Mauern. Bei unserem letzten Besuch anno dunnemals waren es noch zwei Päpste weniger, die in der Galerie verewigt waren, jetzt sind immerhin noch 6 Kreise frei. Hoffen wir mal, dass es nicht noch häufiger 3-Päpste-Jahre wie 1978 gibt.

Zu Mittag fanden wir uns am Pantheon wieder, hatten wir doch gestern dort eine wirklich gute Salumeria entdeckt. Heute sollte diese ausprobiert werden. Und es war wie erwartet – lecker!

Am Nachmittag machten wir uns per Bus auf den Weg Richtung Catacombe di San Callisto. Aus Mangel an anderen deutschen Mitbürgern gab es dort für uns eine Privatführung. Eigentlich sollte jeder Rombesucher genau dort anfangen, in der Wiege der frühen Christen.

Zwischendurch sind wir heute wirklich viel gelaufen, mein Handy bescheinigt mir 22620 Schritte (ich habe ja immer ein paar mehr als Jens 😉 und außerdem sind wir auch noch ein paar Kilometer Bus gefahren. Es war ein wirklich schöner Tag, Wetter und Besichtigungen haben mitgespielt.

Der Abend sollte aber den Tag in besonderer Weise abrunden. Wir suchten uns ein feines Restaurant, das Cantina e Cucina. Dort mussten wir in einer langen Schlange vor dem Restaurant warten, bekamen aber zur Verkürzung der Wartezeit Prosecco und Crostini. Das Essen ließ dann keine Wünsche offen, nette Bedienung und leckere Nahrung. Im Anschluss wollte wir gern noch ein Glas Wein trinken und da es gleich bei unserem Hotel eine feine Weinbar gibt, haben wir uns auch da nochmal in die Schlange gestellt. Wir bestellte noch ein paar Crostini und sind nun sowas von pappsatt – die Möglichkeit des Platzens in der heutigen Nacht besteht. Warten wir’s ab ;))

La dolce vita

Nachdem die Ferien in diesem Jahr wirklich nicht besonders erholsam waren, beschlossen wir am Dienstag spontan, das Wochenende doch noch „ferienmäßig“ ausklingen zu lassen. Ich hatte ja die ganze Zeit die Idee, nach Hamburg zu fahren, aber Jens meinte, da wäre immer schlechtes Wetter, wenn wir da wären. Und ein Blick in die Wetter-App bestätigte seine Vermutung. Also musste ein anderes Ziel her.
Spontan entschieden wir also, dass es für diese drei Tage Rom sein sollte. Überlegt und gebucht! Ein Flug mit Easy Jet (so easy war es für uns am Ende gar nicht) und ein Hotel in der Nähe der Piazza Navona sollten das Glück perfekt machen.
Gestern fuhren wir dann also schon nach Berlin, damit wir den heutigen Morgen erst 5 Uhr und nicht schon vor 3 Uhr beginnen mussten. Alles klappte wunderbar, Berlin an einem Donnerstag zu erreichen ist echt easy 😉
Einigermaßen pünktlich kamen wir in Tegel an, es war ganz schön was los beim Check-in des Billigfliegers. Am Ende haben wir das Ganze geschafft, ich war nicht ganz so entspannt wie Jens. Ihm sind bereits kurz nach dem Einstieg die Augen zugefallen – Start verpasst. Nach knapp zweistündigem Flug sind wir in der ewigen Stadt gelandet und haben auch unseren Bus in die Innenstadt gefunden.
Gelaufen sind wir dann erstmal bis zur Piazza Navona und dort haben wir ganz tourimäßig nicht so ganz gutes Essen für viel Geld zu uns genommen – aber wir hatten soooo einen Hunger.
Danach konnten wir unseren (zugegebenermaßen leichten) Rucksack schonmal im Hotel unterstellen und machten uns auf den Weg zum Ara Pacis, dem Tempel der Friedensgöttin, direkt am Tiber zu finden. Wir entdeckten eine neue Ecke für uns und waren ganz angetan.
Ab da waren wir eigentlich nur noch damit beschäftigt uns von den Leckereien Roms fernzuhalten – dies gelang uns mal gut, ein anderes Mal versagten wir. Ich habe heute insgesamt wahrscheinlich mehr Eis gegessen als im ganzen letzten Jahr. Ist aber auch lecker!

Nach dem Museum ging es zum Pantheon, dort gab es erst einmal etwas zu Essen und ein erstes Glas Wein. Ein Besuch im altem Tempel und jetziger Kirche durfte natürlich auch nicht fehlen. Außerdem entdeckten wir lauter feine Geschäfte am Wegesrand, die uns zum Essen aufforderten, aber wir blieben standhaft.
Nach dem Einchecken im Hotel ging’s schnell wieder auf die Straße, erst zur Fontana di Trevi und dann zur Spanischen Treppe. Am Ende zog es uns dann doch noch in eine Salmeria am Pantheon – wenigsten einmal wollten wir heute Porchetta essen.
Danach suchten wir uns ein Ristorante und aßen ganz Rom-like Nudeln und auf meinen Wunsch hin Pizza. Danach sollte es eigentlich auf direktem Weg ins Hotel gehen, schließlich klingelt morgen 6.45 Uhr der Wecker, aber direkt um die Ecke lockte noch eine Enoteca und wir konnten nicht widerstehen.
Der erste Tag in Rom war schonmal ein voller Erfolg, trotz des kostenlosen Limoncello haben wir alles sehr gut verdaut und freuen uns auf weitere Abenteuer am morgigen Tag.

Premiere: Wir werden die Vatikanischen Museen besuchen und zwar schon 7.15 Uhr. Da sollte wir jetzt doch besser bald ins Bett gehen 😉