Nun ist es soweit. Vor 2,5 Jahren, Ostern 2020, hatten wir eine Reise geplant, Unterkünfte gebucht, voller Vorfreude auf ein Jahr geschaut, in dem wir viel reisen wollten und mit Fassungslosigkeit, Sorge und auch immer mal wieder mit etwas Angst auf die Entwicklung einer Pandemie schauten, von der wir nicht wussten, wie sie sich entwickeln würde. Damals mussten wir die Reise mit Elias absagen, jetzt sind wir mit ihm und Kleopas unterwegs. Zumindest ich habe in der Woche vor unserer Abreise immer mal wieder gebangt, ob alles gut geht, da sich knapp die Hälfte der Erwachsenen an unserer Schule sich nach und nach mit Krankheiten verabschiedeten.
Am Reisebericht erkennt man allerdings: Wir sind unterwegs. Oktober 2022 – Marokko, im Gepäck auch Erinnerungen an vorangegangene Reisen rund um den Atlas. Jens hat den Beiden eine Bildungsreise angedroht, von Spaß war nie die Rede 😉
- World Traveller | Samstag, 15. Oktober, 2022
- Marrakesch – Märchen und Wirklichkeit | Samstag, 15. Oktober, 2022
- Djemaa el-Fna – nach Terror, Pandemie und Lockdown | Sonntag, 16. Oktober, 2022
- Arrivée | Sonntag, 16. Oktober, 2022
- Wetten, das sind Holländer? | Sonntag, 16. Oktober, 2022
- Au deuxième jour de mon voyage | Montag, 17. Oktober, 2022
- 4 von 25.000 | Montag, 17. Oktober, 2022
- Gottes Thron im Meer | Montag, 17. Oktober, 2022
- Kein Marokko ohne Fès! | Montag, 17. Oktober, 2022
- La soirée slam | Dienstag, 18. Oktober, 2022
- Eingetaucht ins Mittelalter | Dienstag, 18. Oktober, 2022
- Ein Fest für die Augen, eine Tortur für die Nase | Dienstag, 18. Oktober, 2022
- Exodus und Rettung | Mittwoch, 19. Oktober, 2022
- Ich bin nicht für Hitze gemacht. | Mittwoch, 19. Oktober, 2022
- Mauretania Tingitana | Mittwoch, 19. Oktober, 2022
- Die Schattenreiter der Erg Chebbi | Donnerstag, 20. Oktober, 2022
- „Je mehr die Kultur der Länder zunimmt, desto enger wird die Wüste“ | Freitag, 21. Oktober, 2022
- Wir sind aus der Wüste zurück. | Samstag, 22. Oktober, 2022
- Wasser oder Salz – Oasen und Schluchten | Samstag, 22. Oktober, 2022
- “Einen Schuss Wüste braucht der Mensch – um des Glücks der Oase willen.” | Samstag, 22. Oktober, 2022
- Schluchten und Gipfel – Ksour oder Kasbahs | Sonntag, 23. Oktober, 2022
- Amazigh und Safran | Montag, 24. Oktober, 2022
- Grautiers Dilemma | Dienstag, 25. Oktober, 2022
- Blaue Steine – Chleuh und Ammeln | Dienstag, 25. Oktober, 2022
- „Einmal ans Meer gelangt, sprichst du nicht mehr von Brunnen“ | Mittwoch, 26. Oktober, 2022
- Gaukler von gestern und heute | Mittwoch, 26. Oktober, 2022
- Enttäuschend: Zuckerrohr oder Arganöl und die Dattelproblematik | Donnerstag, 27. Oktober, 2022
Inzwischen konnten wir einen der jüngeren Reiseteilnehmer dazu überreden, inhaltlich auch etwas dem Blog hinzuzufügen. Wir empfinden das als deutliche Aufwertung der Inhalte.
- Arrivée | Sonntag, 16. Oktober, 2022
- Au deuxième jour de mon voyage | Montag, 17. Oktober, 2022
- La soirée slam | Dienstag, 18. Oktober, 2022
Alle aufmerksam virtuell Mitgereisten haben es bestimmt schon gemerkt: Einige der gezeigten Bilder entstanden nicht in diesen Tagen, sondern während vorangegangener Reisen durch Marokko, nie waren wir besser vorbereitet als dieses Mal. Damals fotografierte Jens mit deutlich höherem Aufwand. In diesen Tagen genügte ein Handy oder zwei oder drei oder gar vier davon, jedem sein eigenes. Ohne geht es wohl nicht mehr…
Wissen ist besser als Reichtum.
Abū l-Hasan ʿAlī ibn Abī Tālib
Um Reichtum musst du dich kümmern,
das Wissen kümmert sich um dich.
Diese Reise, ein Geschenk für die beiden Mitreisenden und auch für uns, war bestimmt keine Erholung im herkömmlichen Sinn, dafür war die Tour viel zu dicht gepackt. Pure Erholung sollte sie auch nicht sein, sie sollte Eindrücke vermitteln. Eindrücke aus einem anderen Teil der Welt, welcher gar nicht so weit entfernt ist, dafür aber umso weiter entfernt scheint. Marokko ist sicherlich nicht für jede oder jeden ein Must-Visit-Ziel, aber für einige, zu denen zählen wir uns. Immer reist hier auch die Demut mit, Demut vor den Privilegien, die wir alle in unserer Gesellschaft genießen und denen wir uns viel zu selten bewusst sind oder werden. Schade nur, dass jene, welche dieses Bewusstsein besonders nötig hätten, dieses wohl selten so erlangen können.
Viele Reisen lassen einen unfertigen Menschen reifen.
Arabisches Sprichwort
Vielleicht sind wir alle wieder ein Stück mehr gereift. Für uns war es spannend zu sehen, wie vorsichtig die beiden Mitreisenden sich am ersten Tag dem Orient näherten und wie diese Vorsicht jeden Tag weniger wurde, dafür sich aber langsam Reizüberflutung zeigte. Länger hätte die Tour nicht gehen dürfen, das haben auch wir festgestellt. Die Route war ganz bewusst so angelegt, wie sie war: Spontanes Eintauchen in den Orient, ein bisschen Moderne in Casablanca, dann Fès, das Epizentrum orientalischen Lebens, weiter in das Reich der Berber, die Oasen, die Sahara und das karge Hochgebirge des Atlas und des Antiatlas. Der Höhepunkt war sicherlich die Wüstentour, die leider nicht mehr genau das ist, was wir vor Jahren erleben durften. Aber das ist vielleicht nur unserer Problem, diesen Vergleich haben die Beiden nicht.